
«25 Minuten gut spielen reicht nicht» – Red Boots Aarau müssen weiterhin auf ihren ersten Saisonsieg warten
Über eine halbe Stunde müssen die Zuschauerinnen und Zuschauer im Aarauer Schachen warten, bis Vanesa Hoti mit einem Freistoss erstmals für Gefahr vor dem Tor der Luzernerinnen sorgt. Ihr Schuss ist jedoch zu zentral platziert und damit eine leichte Beute für Torhüterin Laura Schneider.
Die Partie beginnt mit einem vorsichtigen Abtasten beider Teams. Zahlreiche Ballverluste und technische Fehler prägen eine ereignisarme erste Halbzeit, in der offensiv kaum etwas gelingt. Wenn es aus Sicht der Red Boots gefährlich wird, ist meist Hoti beteiligt. Doch im entscheidenden Drittel schleichen sich zu viele Fehler ein, sodass echte Torgefahr ausbleibt.
Trainer Olivier Häusermann findet zur Pause deutliche Worte:
«Mit der ersten Halbzeit können wir nicht zufrieden sein. Wir hatten keine zusammenhängenden Aktionen und waren zu nervös. Wir spielten zu kompliziert, zu unpräzise und die Pässe waren nicht gut genug.»
In der zweiten Halbzeit wie ausgewechselt
Nach dem Wiederanpfiff dauert es nicht lange, bis die erschienenen Zuschauerinnen und Zuschauer endlich auf ihre Kosten kommen. Trainer Olivier Häusermann scheint in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben – seine Spielerinnen wirken nun wie ausgewechselt.
Fulminant starten sie in die zweite Halbzeit und setzen Luzern sofort unter Druck. Und siehe da: Die Arbeit trägt Früchte. Kaum sind zwei Minuten gespielt, bringt Donika Deda die Aarauerinnen mit einem wuchtigen Schuss in Führung.
Und was für ein Treffer das ist! Wie so oft, wenn die Red Boots gefährlich nach vorne kommen, läuft der Angriff über die linke Seite. Dort schlenzt Deda am Strafraumrand den Ball sehenswert in die rechte untere Ecke und lässt Schneider im Tor keine Abwehrchance.
«Wir waren wie ausgewechselt zu Beginn der zweiten Halbzeit. Schade nur, dass wir uns in dieser starken Phase nicht mit einem zweiten Treffer belohnen konnten», erklärt Häusermann.
Die Partie nimmt nun endlich Fahrt auf. Luzern drängt auf eine schnelle Antwort und erarbeitet sich mehrere Eckbälle. Doch Goalie Lorena Barth zeigt einmal mehr eine starke Leistung und lässt nichts anbrennen.
Red Boots mit Glück in den Schlussminuten
Nach starken 25 Minuten nach der Pause wendet sich das Blatt. Nun sind es die Luzernerinnen, die das Spielgeschehen bestimmen. Ihre gefährlichsten Angriffe laufen meist über die rechte Seite, wo Ramona Schallberger mit ihren schnellen Tiefenläufen die Aarauer Defensive immer wieder vor Probleme stellt.
In der 70. Minute zieht Barbara Reger aus vielversprechender Position ab. Ihr Abschluss ist jedoch zu unplatziert und somit eine sichere Beute für Barth. Die Luzernerinnen haben nun Lunte gerochen und erhöhen den Druck.
Keine fünf Minuten später landet der Ball, erneut über die rechte Seite bei Cristina Carp. Sie geniesst zu viel Freiraum und nutzt die Gelegenheit, um mit einem satten Schuss in die linke untere Ecke für den Ausgleich zu sorgen. Tief in der Nachspielzeit wird es wieder gefährlich vor dem Aarauer Tor. Nach einem Eckball versucht es Mia Knapp akrobatisch per Fallrückzieher. Der Ball klatscht an die Latte. Barth wäre wohl machtlos gewesen.
Am Ende dürfen sich die Red Boots mit dem einen Punkt durchaus zufrieden zeigen. «Nach Spielschluss müssen wir sagen, dass wir bei den Lattenschüssen der Luzernerinnen auch das nötige Glück hatten. So sind wir froh, haben wir die Partie nicht komplett aus der Hand gegeben.»
Telegramm
Aarau – Luzern 1:1 (0:0)Aarau: Barth (C), Blöchlinger, Hofer (77. Stierli), Reinschmidt, von Felten, Widmer, Hoti, Do Soul Almeida (85. Heim), Asgeirsdottir, Rama (66. Steck), Deda (84. Gartmann)
Luzern: Schneider, Rickenbach, Knapp, Häring, Sperlich, Schmid , Ruf (C) (80. Kenel), Schallberger (80. Keller), Rondalli (69. Vogl), Reger, Carp.