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27. NOMZ: Jazz, Blues, Soul – und als Dessert spielt «Flöru National» auf dem Thutplatz

Am 30. Juni findet das 27. «New Orleans meets in Zofingen» statt. Klassischer New-Orleans-Jazz, viel Blues, Soul und Gospel, dazu auch Mundartsongs. Das Programm der 27. Ausgabe von «New Orleans meets in Zofingen» verspricht wiederum viel Abwechslung.

«Wir haben letztes Jahr genau richtig entschieden», sagt Walter Bloch, der zum elften Mal das Organisationskomitee von «New Orleans meets in Zofingen» (NOMZ) präsidiert. «Mit der gleichen Leidenschaft wie eh und mit einem tollen OK an meiner Seite», wie der 71-jährige Mühlethaler präzisiert. Das Problem, das die NOMZ-Macher vom Kiwanis-Club plagte: Beim letzten Jazz-Act auf dem Thutplatz haben sich die Reihen der Zuschauer nach 22 Uhr jeweils gelichtet. Mit dem Auftritt von George, dem bekannten Mundart-Rocker aus dem Berner Seeland, wurde versucht, ein jüngeres Publikum anzusprechen. Der Versuch schlug voll ein. George hätte vor gut besetzten Rängen weit über Mitternacht hinaus spielen können.

«Der Entscheid, das neue Konzept beizubehalten, war im OK natürlich schnell gefällt», betont Bloch. Bei der Suche nach einem Top-Act aus der Schweizer Musikszene hat das OK offensichtlich ein goldenes Händchen gehabt. Mit Florian «Flöru» Ast wurde jener Musiker nach Zofingen geholt, der vor kurzem mit dem Prix Walo in der Kategorie «Pop/Rock» ausgezeichnet wurde. Ast, der in seiner 30-jährigen Karriere über eine Million Tonträger verkaufte, hatte sich im vergangenen Jahr nach siebenjähriger musikalischer Retraite mit dem Album «Ast a la vista» – Ast in Sicht – zurückgemeldet. Ob Ast neben seinen neuen Songs auch seine grössten Hits wie «Träne», «Ängu» oder «Daneli» mit im Gepäck haben wird? Begleitet wird Ast von einem erfahrenen NOMZ-Musiker. Den musikalischen Tausendsassa und Bandleader Christoph Walter mit seinem Orchester muss man niemandem mehr vorstellen. Ebenfalls mit auf der Bühne ist Nelly Patty, die temperamentvolle französische Chansonnière mit italienischen Wurzeln, die mit ihrer wunderbaren Stimme jedes Publikum in ihren Bann zu ziehen vermag.

«Es ist dem OK ausgezeichnet gelungen, ein musikalisches Feuerwerk für Herz, Bauch und Beine zu organisieren.»: Walter Bloch OK-Präsident
Bild: zvg

Davor kommen auf dem Thutplatz aber auch die Fans von klassischem Jazz voll auf ihre Kosten. Den Auftakt macht um 17.30 Uhr die Riverstreet Jazzband aus Aarau. Das klassische Old Time Jazz-Sextett, bestehend aus Trompete, Klarinette, Posaune, Banjo, Bass und Schlagzeug, wurde 1960 gegründet und etablierte sich rasch an der Spitze der Aargauer Jazzszene. Stilistisch bewegt sich die Band zwischen Dixieland, New-Orleans-Jazz der 20er- und Swing der 30er-Jahre, bis hin zu Einflüssen aus der Pop- und Rock-Szene.

Ganz in der Tradition des New-Orleans-Jazz steht die tschechische Formation J. J. Jazzmen, die auf dem Thutplatz ab 19.30 Uhr aufspielt. Der Sound der Band wird durch die ausdrucksstarke Stimme und das Jazzfeeling der Sängerin Barbora Vágnerová bereichert, die sich in den fünf Jahren der Zusammenarbeit mit J. J. Jazzmen eine hervorragende Position unter den zeitgenössischen Jazzsängerinnen erarbeitet hat.

Alter Postplatz ganz im Zeichen des Blues

«Just the blues». Fleetwood Mac, Danny Kaye, Louis Armstrong, John Martin und viele andere haben den bekannten Song interpretiert. «It’s just the blues» – das ist ganz eindeutig auch das Motto jener Bands, die am NOMZ auf der Bühne am Alten Postplatz auftreten. Larissa Baumann gilt als erfrischender Wind in der schweizerischen Blues- und Soul-Szene. Mit energiegeladener Bühnenpräsenz und ihrer souligwarmen Stimme wird sie – begleitet von ihrer fünfköpfigen Band – das Publikum auf dem Alten Postplatz ab 18 Uhr begeistern.

Weiter geht’s dann ab 20 Uhr mit der Johnny Max Band, einer kanadische Blues- und Roots-Band aus Ontario, die seit über 25 Jahren aktiv ist. Angeführt wird sie vom charismatischen Sänger und Entertainer Johnny Max, der für seine energiegeladenen Live-Auftritte und seinen humorvollen Stil bekannt ist. Die Band kombiniert klassischen Blues mit Elementen aus Soul, Funk und Rock und bezeichnet ihren Sound selbst als «Roadhouse Soul».

Blues, Gospel und Soul mit Stil und Wucht: Das versprechen Samantha Antoinette & The Chargers bei ihrem Auftritt ab 22 Uhr auf dem Alten Postplatz. Ein Auftritt, der unter die Haut geht und kaum jemanden stillstehen lassen wird. Die britische Sängerin verfügt über eine kraftvolle, tief bluesige und zugleich samtige Stimme und wird von einer vierköpfigen Band aus hervorragenden Musikern begleitet. Darunter befinden sich mit Kasper «Lefty» Vegeberg und Sören Schack zwei der talentiertesten Gitarristen aus Dänemark. Ergänzt wird das Ensemble durch den Bassisten Jakob Kirkegaard Kortbaek und den Schlagzeuger Asmus Jensen.

Rock ’n’ Roll auf dem Chorplatz

Ein Parforceprogramm spulen «Terry & the Hot Sox» am NOMZ ab. Von 19 bis 23.30 Uhr treten sie zu jeder vollen Stunde mit fetzigem Rock ’n ’Roll auf dem Chorplatz auf. Die Schweizer Band wurde 1980 gegründet und zählt zu den langlebigsten Gruppen des Genres im Land. Ursprünglich aus der Jazzrock-Band Shivananda hervorgegangen, fand die Formation mit Sänger Walter «Terry» Senn ihren unverkennbaren Sound.

Last, but not least wird «The Bienville Street Band» als Marching Band auf dem Festgelände unterwegs sein. Die Band aus Biel ist eine mittelgrosse Jazzband, die eine spritzige Mischung aus Spirituals, Blues, Ragtime, Marschmusik sowie Oldtime Jazz zelebriert.

Viel Aufwand für einen guten Zweck

Acht Bands, die grösstenteils aus der Schweiz und dem europäischen Ausland kommen. Beim diesjährigen Programm habe es für jeden Geschmack etwas dabei, ist sich Walter Bloch denn auch sicher. «Es ist dem OK wiederum ausgezeichnet gelungen, ein musikalisches Feuerwerk für Herz, Bauch und Beine zu organisieren», meint der OK-Präsident. Mit wunderbarer Musik fürs Herz und einer leistungsfähigen Gastronomie für den Bauch. «Und natürlich ist es auch nicht verboten, ab und zu ein Tänzchen auf die Pflastersteine der Altstadt hinzulegen», meint er schmunzelnd. Das Ganze zu einem sehr sozialen Preis. Wo kann man schon einen ganzen Abend Konzerte für bescheidene 25 Franken Eintritt verfolgen? Wobei Jugendliche unter 16 Jahren sogar Gratiseintritt geniessen. «Das entspricht ganz dem Kiwaner-Gedanken», meint Bloch. «Serving the children of the world» – den Kindern der Welt zu dienen. Der Reinerlös aus dem NOMZ wird jedes Jahr einem Jugendprojekt gespendet. «In den vergangenen 26 Jahren konnte der Kiwanis-Club sozialen Institution über eine Million Franken überweisen», betont Bloch. Möglich sei das nicht zuletzt dank Sponsoren, die dem NOMZ über die Jahre hinweg die Treue gehalten haben – und einem OK, das alljährlich einen gewaltigen Effort leiste, um das Festival auf die Beine zu stellen.