Sie sind hier: Home > USA > Trump als Superman, goldene Handys und bizarre Dekrete: Die Top 10 der skurrilsten Trump-Geschichten, die Sie vielleicht verpasst haben

Trump als Superman, goldene Handys und bizarre Dekrete: Die Top 10 der skurrilsten Trump-Geschichten, die Sie vielleicht verpasst haben

Er erfindet Gespräche mit seinem Onkel, erreicht Millionen mit KI-generierten Bildern und hat manchmal Mühe, wach zu bleiben. So liefen die ersten sechs Monate des US-Präsidenten.

Donald Trump liebt es, im Rampenlicht zu stehen. Seit er am 20. Januar dieses Jahres seinen Amtsschwur geleistet hat, produziert der US-Präsident eine Schlagzeile nach der anderen. Nicht alle sind relevant – dafür zum Teil umso unterhaltsamer.

«Sleepy Don»

Es ist noch kein Jahr her, da nannte Donald Trump seinen drei Jahre älteren Vorgänger Joe Biden spöttisch «Sleepy Joe», weil er mehrfach in der Öffentlichkeit eindöste. «Wer zur Hölle schläft ein, wenn diese Presse zuschaut?», fragte der Republikaner an einer Wettkampfveranstaltung rhetorisch.

Die Antwort: er selbst. In Saudi-Arabien nickte der US-Präsident Mitte Mai beim Zuhören einer Rede vor laufender Kamera ein. Nur einen Monat später fielen ihm die Augen während seiner Militärparade in Washington zu – und es gibt viele weitere Beispiele. Die Reaktionen im Internet liessen nicht lange auf sich warten. «Sogar Trump fand seine Militärparade langweilig und ist eingeschlafen», schreibt ein Nutzer auf X, ein anderer teilte ein Bild vom schlafenden Präsidenten mit der Überschrift: «Sleepy Don».

Trumps Fanartikel

Auch wenn Donald Trump heute der wohl wichtigste Politiker der Welt ist: Er bleibt Geschäftsmann. Schon während des Wahlkampfes im vergangenen Jahr verkaufte er seinen Fans goldene Sneakers, goldene Gitarren und goldene Uhren für 100’000 Dollar pro Stück.

Donald-Trump-Parfüm.
Bild: Gettrumpfragrances.com

Seine Lieblingsfarbe ist auch bei den neuen Produkten allgegenwärtig: Für 250 Dollar gibt es Trumps neuestes Parfüm – auf der Flasche prangt eine kleine, goldene Trump-Statue. 5 Millionen Dollar kostet die «Gold Card» oder «Trump Card» – eine Abkürzung auf dem sonst langjährigen Weg zur US-Staatsbürgerschaft. Für knapp 500 Dollar gibt es ab September das goldene Trump-Handy «T1» mit eigenem Anbieter. Kurz vor seiner Amtseinführung startete Trump zudem «Meme-Coin», eine Kryptowährung.

Nachdem Trump vor einem Jahr ein Attentat mit einer kleinen Wunde am Ohr überlebte, behauptete er, er sei «von Gott gerettet worden, um Amerika wieder grossartig zu machen». Wer das ebenfalls glaubt, kann für 60 Dollar eine «God Bless the USA»-Bibel kaufen. Eine signierte Version gibt es für 100 Dollar.

Die Klub-WM-Trophäe

Donald Trump spricht mit Chelsea-Torhüter Robert Sanchez nach dem Club-WM-Finale gegen PSG. Reece James hält den Pokal.
Bild: Jacquelyn Martin / AP

Gewonnen hat die Fifa-Klub-WM am 13. Juli der englische Verein Chelsea. Mehr als das Team schien sich aber der US-Präsident zu freuen. Trotz Aufforderung seines Freundes Gianni Infantino blieb Donald Trump auch nach der Pokalübergabe auf der Bühne und machte beim Siegesjubel der Spieler einfach mit. Der Walliser Fifa-Chef schaffte es erst nach ein paar langen Sekunden, den strahlenden Trump von der Bühne zu führen. Das war nicht nur für Zuschauer eine ungewohnte Szene, er wurde während des Finals mehrfach ausgebuht. Auch Chelsea-Spieler Levi Colwill sagte nach dem Spiel: «Ich dachte, er wird die Bühne verlassen, aber er wollte bleiben.»

Die Trophäe steht ausserdem seit März im Oval Office – das soll sich so schnell auch nicht ändern. Wie Trump in einem Interview sagte, habe die Fifa ihm mitgeteilt, er dürfe sie behalten. Immerhin: Die Trump-Schmeichelei könnte den Präsidenten zu einem Tabubruch bei den Amerikanern bewegen. Zum TV-Sender Dazn sagte er, er könne sich vorstellen, ein Dekret zu unterzeichnen, um Fussball künftig offiziell «Football» und nicht mehr «Soccer» zu nennen.

Social Media / KI

Ebenfalls neu ist die Nutzung der sozialen Medien durch Donald Trump und das Weisse Haus. Auffällig ist dabei die neu gefundene Liebe für KI-generierte Bilder. Mal wird der Präsident als König gezeigt, dann als Papst oder mit Lichtschwert, und kurz vor der Premiere des neuen Superheldenfilms als muskulöser Superman.

Traditionell waren die offiziellen Kanäle der Regierung relativ unspektakulär. Obwohl die Posts oft als taktlos kritisiert werden: Trumps Team schafft es mit der neuen Herangehensweise immer wieder, die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Im Interview mit dem Nachrichtenportal «The Hill» sagte Vizekommunikationsdirektorin Kaelan Dorr: «Ich würde dieses Team als das ‹Ministerium der Offensive› bezeichnen.»

Mikro trifft Trump

Es mag wohl nicht die wichtigste Schlagzeile der Welt sein, aber ein Mikrofon, das den US-Präsidenten aus Versehen vor laufender Kamera im Gesicht trifft, ist zumindest eine Seltenheit. Während er mit Pressevertretern redet, windet es so stark, dass einem Reporter wohl das Gerät aus der Hand rutscht. Immerhin war das Mikrofon mit einem flauschigen Windschutz überzogen. Dennoch schien Trump nicht gerade erfreut: Er warf den Kopf zurück und starrte die Person an, die das Mikrofon hält. Diese entschuldigte sich hörbar und stellte Trump später eine Frage, worauf der Präsident sagte: «Sie hat es heute ins Fernsehen geschafft.»

Trumps erfundene Geschichten

Donald Trump liebt gute Unterhaltung. Der ehemalige Star seiner eigenen Reality-Sendung «The Apprentice» weiss, wie man Menschen fesselt. Immer wieder schweift er bei offiziellen Anlässen vom eigentlichen Thema ab und erzählt wilde Anekdoten. Die sind zwar mitreissend – mit der Wahrheit nimmt es der Präsident jeweils aber nicht so genau.

So auch vergangene Woche, als er während der Pressekonferenz an einer Veranstaltung zu Innovationen im Energiesektor über seinen Onkel John Trump plauderte. Dieser war Professor an der Elite-Universität MIT. «Wisst ihr, wer Kaczynski war?», fragte Trump rhetorisch. Er ergänzte: «Es gibt nur einen sehr kleinen Unterschied zwischen einem Wahnsinnigen und einem Genie. Ich fragte [meinen Onkel]: ‹Was für ein Student war er, Onkel John?› Er sagte: ‹Was für ein Student? Ein wirklich guter. Er ist überall herumgelaufen und hat jeden korrigiert.›»

Theodore Kaczynski, besser bekannt als der Unabomber, hat zwischen 1978 und 1995 Bombenanschläge in den USA verübt. Er war Mathematik-Assistenzprofessor – allerdings nicht am MIT, sondern an der UC Berkeley. Studiert hat er an der Harvard – und an der Michigan University. Ausserdem ist John Trump 1985 verstorben. Identifiziert wurde der Unabomber erst elf Jahre später. Dass John Trump mit seinem Neffen damals über Kaczynski geredet haben soll, ist deshalb nicht nur unwahrscheinlich, sondern schlicht unmöglich.

Schon seit knapp zehn Jahren erzählt Trump ausserdem, dass er in Michigan zum «Man of the Year» gewählt worden sei, bevor er Politiker wurde. Das Problem: Die Veranstalter des Events, an dem er angeblich den Preis erhalten hat, haben mehrfach bestätigt, dass sie eine solche Auszeichnung gar nie vergeben haben. Trump habe auch keinen anderen Award von ihnen erhalten. Darauf angesprochen, erzählte Trump, Medien hätten kürzlich entdeckt, dass er diesen Award doch erhalten hat – was ebenfalls nicht stimmt.

Eine von Trumps Lieblingsgeschichten ist diejenige von einem «riesigen, starken Typen mit Tränen in den Augen», der ihn etwas fragt oder ihn lobt. Es gibt Dutzende Versionen dieser Geschichte. Mal im Oval Office, mal an einer Veranstaltung, mal auf der Strasse. Acht Minenarbeiter, die ihm mit Tränen in den Augen sagten, dass sie dank ihm «zurück» seien. Ein weiterer starker Mann – «ich würde nicht gegen ihn kämpfen wollen» – sei bei einer anderen Veranstaltung zu ihm gekommen und habe ihm weinend dafür gedankt, das Land gerettet zu haben. «Viele Leute sagen das», erklärte der Präsident weiter.

Kämpfe vor dem Weissen Haus

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 250. Unabhängigkeitstag der USA plant Donald Trump für den 4. Juli 2026 ein spektakuläres UFC-Event auf dem Südrasen des Weissen Hauses. Der Präsident der UFC (Ultimate Fighting Championship), Trumps Freund Dana White, bestätigte den Kampfsportanlass. Es werde der «heftigste aller Zeiten». Das exklusive Event soll ohne öffentlichen Ticketverkauf stattfinden und sorgt bereits jetzt für Debatten rund um Sicherheit, Symbolik und politischen Stilbruch.

Fehltritte im Weissen Haus

Gegenüber Kritikern findet der US-Präsident immer wieder harsche Worte. Mit Übernamen, Verschwörungstheorien und anderen Anschuldigungen macht er gerne Stimmung gegen sie. Genauso euphorisch ist er aber auch, wenn ihm jemand gefällt. Während seine Faszination für Elon Musk, Wladimir Putin und Nordkoreas Kim Jong Un gut dokumentiert sind, gibt es aber noch viele weniger bekannte Ziele von Trumps Schmeicheleien.

Bei der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Ruanda im Oval Office scherzte Donald Trump, seine politische Karriere könne vorbei sein, nachdem er eine kongolesische Journalistin als «wunderschön» bezeichnet und sich mehr Reporterinnen wie sie gewünscht hatte. Die Reporterin lächelte und bedankte sich bei Trump.

Nicht immer sind die Komplimente ein Hit. Beim Treffen mit dem liberianischen Präsidenten Joseph Boakai sagte Trump: «Ihr Englisch ist wirklich beeindruckend.» Nett, nur ist Englisch in Liberia Amtssprache. Boakai nahm es mit Fassung. Sein Lächeln verriet eine Mischung aus Professionalität – und möglicherweise innerer Erschöpfung.

Als Trump Wasser ins Nichts geschickt hat

Der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom ist Donald Trump schon länger ein Dorn im Auge. Er gilt als einer der Top-Kandidaten der Demokraten für die nächsten Präsidentschaftswahlen. Als in seinem Bundesstaat Anfang Jahr Waldbrände in Los Angeles wüteten, dauerte es deshalb nicht lange, bis Trump ihm die Schuld an der Naturkatastrophe gab. Der Präsident behauptete, dass die kalifornische Regierung nicht genug Wasser in die Stadt lasse.

Im Januar befahl Trump deshalb die Öffnung zweier Staudämme. Über drei Tage wurden über 2 Milliarden Gallonen Wasser – etwa 3300 olympische Schwimmbecken – freigesetzt. Nur: Das Wasser landete nicht in den Brandgebieten in Los Angeles, sondern in der Wüste. Experten bezeichnen die Aktion als «dummes PR-Spektakel», das zudem Risiken für Überflutungen und die langfristige Wasserversorgung birgt.

Umbau Weisses Haus

Seit dem Beginn seiner zweiten Amtszeit hat Donald Trump das Weisse Haus umfassend umgestaltet. Im Oval Office wurden goldene Vasen, Adler-Statuen und vergoldete Möbelstücke hinzugefügt. Ein markantes neues Kunstwerk zeigt Trump nach dem gescheiterten Attentat vom Juli 2024. Das Porträt von Barack Obama wurde aus dem Grand Foyer entfernt und in die Eingangshalle verlegt, um Platz für das neue Bild zu schaffen. Darüber hinaus wurden traditionelle Elemente wie das schwedische Efeu entfernt, das über Jahrzehnte im Oval Office präsent war.

Auch im Aussenbereich plant Trump Veränderungen: Der ikonische Rosengarten von Jacqueline Kennedy soll mit Steinterrassen umgestaltet werden, um Veranstaltungen besser durchführen zu können.