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Corona-Ausbrüche, infizierte Lehrpersonen, riesiger Testaufwand: SP und Mitte fordern mehr Unterstützung des Kantons beim Testen

«Wir sind besorgt über die immer schwieriger werdende Situation an den Schulen», sagte Thomas Leitch, SP-Grossrat und langjähriger Lehrer, zu Beginn der Grossratssitzung in einer Fraktionserklärung. Immer mehr Schulen kämen heute aufgrund der Covid-Situation an ihre Grenzen. Leitch sagte:

«Viele Lehrpersonen fallen aufgrund von Krankheit oder Corona-Infektionen seit einigen Wochen aus. Schulleitungen sind fast nur noch mit Personalrekrutierungen beschäftigt, obwohl Stellvertretungen nicht mehr zu finden sind.»

Lehrpersonen müssten deshalb kurzfristig zu ihrem ordentlichen Pensum Klassen und Lektionen übernehmen, weil Kolleginnen und Kollegen erkrankt oder in Quarantäne seien. Dazu komme die Organisation des Unterrichts bei teilweiser oder ganzer Klassenquarantäne und ein erhöhter Unterstützungsbedarf von Kindern und Jugendlichen aufgrund von Isolation und Quarantäne, sagte Leitch.

Einen grossen Aufwand für die Schulleitung und die Schulverwaltung verursacht laut dem SP-Grossrat und Lehrer auch das repetitive Testen. Viele positive Fälle hätten diverse Nach- und Ausbruchstestungen zur Folge, welche die Schulen selbstständig durchführen müssten. «Der grosse Aufwand ist aber nicht die Durchführung der Tests selber, sondern die Organisation und Kommunikation mit den Eltern, dem kantonsärztlichen Dienst und weiteren Beteiligten», hielt Leitch fest. Die Organisation des Nachtestens an den Schulen werde mit den momentan beschränkten Laborkapazitäten zudem nochmals aufwendiger.

Unterstützung beim Testen und klare Regeln für Schullager gefordert

Thomas Leitch forderte den Kanton deshalb auf, er solle Massnahmen zur Entlastung der Schulen treffen. Es sei wichtig, dass alles für einen reibungslosen Ablauf des repetitiven Testens, des Nach- und Ausbruchtestens unternommen werde, hielt er fest.

SP und Mitte fordern den Regierungsrat zudem auf, für die Durchführung von Klassen- und Skilagern kantonsweit einheitliche Regelungen für alle Schulen zu schaffen. «Es kann nicht sein, dass jede Schule autonom entscheidet, ob oder unter welchen Bedingungen Lager durchgeführt werden oder nicht», mahnte Thomas Leitch.

Leitch: «Schulleiter versuchte um 4.30 Uhr, Stellvertretungen zu finden»

Thomas Leitch unterrichtet selber an der Kreisschule Mutschellen und sagt, dort sei die Situation letzte und vorletzte Woche sehr schwierig gewesen. «Bis zu neun Lehrpersonen fielen infolge Krankheit parallel aus und wir konnten lediglich ganz wenige Stellvertretungen von auswärts finden.» Den Rest hätten die verbleibenden Lehrpersonen abgedeckt, führt Leitch aus und berichtet:

«Ich habe in sämtlichen Zwischenstunden irgendwo eine Klasse unterrichtet, nachdem unser Schulleiter bis um 4.30 Uhr morgens versucht hatte, die Lücken des kommenden Schultages abzudecken.»

An der Kreisschule Mutschellen gibt es laut Leitch keine repetitiven Tests, an anderen Schulen, wo solche Programme laufen, sei die Belastung von Lehrpersonen und Schulleitern noch grösser. «Der Aargauische Lehrerinnen- und Lehrerverband wird überschwemmt von Anrufen und E-Mails aus Schulen, die nicht mehr zurechtkommen mit der Situation», hält er fest. Beim Kanton sollten aus seiner Sicht vor allem die Abläufe bei der Organisation des Contact-Tracing verbessert werden. «Aber auch beim Ausbruchtesten braucht es mehr Hilfe vom Kanton», betont Leitch.