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Das Ende einer Ära für Zofingens Handballerinnen nach knapp 30 Jahren

Die Zofinger 1.-Liga-Handballerinnen steigen trotz einem Unentschieden im letzten Spiel in die 2. Liga ab.

«Es war schon traurig, dass wir im letzten Spiel nicht einmal mehr die Chance hatten, den Abstieg noch zu verhindern», sagt TVZ-Sportchefin Barbara Gaberthüel. Weil Emmen, der direkte Konkurrent um den zweiten Barrageplatz, bereits am Samstag seine letzte Partie in Köniz für sich hatte entscheiden können, nützte den Zofingerinnen einen Tag darauf zum Abschluss auch ein Unentschieden in Malters nichts mehr. «Wir sind natürlich enttäuscht, dass wir nach so vielen Jahren nicht mehr im Leistungssportbereich vertreten sind», erklärt Barbara Gaberthüel, die als Spielerin selbst viele Jahre in den drei höchsten Ligen des Landes ihre Tore warf.

Vor wenigen Jahren eine der besten Equipen des Landes

Seit 1969 wird in Zofingen Frauen-Handball gespielt. 1993 stiegen die Thutstädterinnen dann erstmals in die 1. Liga auf. Es folgten mehrere Jahre auf dieser Stufe und später sogar in der Nationalliga B und in der Nationalliga A beziehungsweise SPL. Seit dem freiwilligen Abstieg 2015 waren die TVZ-Frauen in der 1. Liga engagiert. Meist mussten sie seither ihre Ligazugehörigkeit über die Abstiegsrunde sichern. Es war also eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis es einmal nicht mehr reichen würde. «Die Abstiegsrunde ist eine Lotterie und deshalb auch ein Risiko», sagt Barbara Gaberthüel, «oft entscheidet in einer solch ausgeglichenen Gruppe wie in diesem Jahr die Tagesform.» So können Verletzungen, Sperren oder Abwesenheiten letztlich das Zünglein an der Waage spielen. «Die Stimmung innerhalb des Teams war immer gut und es hat grundsätzlich nichts gegen den Ligaerhalt gesprochen», betont Barbara Gaber­thüel. Auch habe der Trainerwechsel in der Vorrunde aus ihrer Sicht nicht viel mit dem jetzigen Schlussresultat zu tun. «Der neue Trainer Mitat Ferati konnte für wichtige, neue Impulse sorgen», so Gaberthüel.

Der Abstieg ist bitter, macht aber nicht alles negativ. Zu erwähnen ist hier etwa die breite Juniorinnen-Abteilung – auch dank regionaler Zusammenarbeit. «Trotzdem müssen wir über die Bücher», gibt sich Gaberthüel selbstkritisch, «wir müssen das als Chance für einen Neuanfang sehen. Und vielleicht ist der Einstieg für die Jungen eine Stufe tiefer auch einfacher.»

Beim TVZ strebt man dennoch auf jeden Fall den Wiederaufstieg an, «aber es muss nicht unbedingt im nächsten Jahr sein». Der Grossteil der Mannschaft bleibt zusammen, sicher ist erst der Abgang der ehemaligen Nationalspielerin Angela Dolder, für die die Belastung mit Job, Familie, Assistenztrainer-­Aufgabe in Nottwil und als Spielerin zu gross wurde. «Bei zwei, drei weiteren Akteurinnen bestehen noch Fragezeichen», sagt Barbara Gaberthüel.

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