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Grosse Sause in Olten: Das dreitägige Beizlifest ist gestartet

Das Rahmenprogramm zu «SRF bi de Lüt – live aus Olten» ist lanciert. 15 Vereine und Institutionen beteiligten sich am Auftakt am Donnerstagabend.

Bevor am Samstagabend um 20.10 Uhr der Startschuss fällt und die schiere Schweiz dank «SRF bi de Lüt – live aus Olten» Einblick ins Innerste des Städtchens «zwischen Bern und Zürich» erhält, ruft das ureigenste Völklein aus dem Froburgerstädtchen zum Beizlifest; samt fasnächtlich patinierten Produktionen notabene.

Ein kleiner Schatten zum Startschuss

Thomas Marbet.
Patrick Lüthy

Es lag, bei aller guten Laune, aber doch ein kleiner Schatten über diesen hübschen fasnächtlichen, von schwülwarmer Atmosphäre begleiteten Intermezzi. Stadtpräsident Thomas Marbet brachte dies in aller Kürze auf den Punkt: «Politiker stehen ab und an im Regen, heute macht’s mir aber nichts aus.» Denn das Beizlifest sei eine gute Sache. Und in dieselbe Kerbe schlug auch Deny Sonderegger, der hiesige OK-Präsident jenes Komitees, welches die Organisation der TV Sendung vor Ort übernommen hatte.

Im Regen stehen? Genau: Just als die Chose auf dem Munzingerplatz und dem der Begegnung anrollen sollte, da fielen die Tropfen mit unerhörter Konstanz, wenn auch mit bescheidener Wirkungen, hernieder.

Deny Sonderegger.
Patrick Lüthy

Der Auftakt wurde dadurch schon etwas geschmälert,

meinte Beat Loosli, Präsident des Fasnachts- und Umzugskomitee Olten (Fuko) und als solcher Tätschmeister der Veranstaltung. Im Übrigen aber zeigte er sich vom Publikumsaufmarsch befriedigt, nachdem sich die Abendsonne wieder zeigte. «Es hat jetzt doch noch schön Leute gegeben», meinte er kurz nach 19.30 Uhr.

Dabei sein: Tja, das ist wirklich fast alles

Es war den 15 Vereinen und Institutionen, die sich am abendlichen Rahmenprogramm beteiligten, leicht anzumerken und man bekam dies auch mehrfach zu hören: Es ist gut, wieder mal rauszugehen und mit andern eine gute Zeit zu erleben. Das spielte noch nicht mal der mögliche finanzielle Gewinn des Auftritts eine tragenden Rolle.

Laurent Karrer von der Papapalagi Gugge, meinte: «Wir müssen finanziell bloss rauskommen und präsent sein; alles andere ist Nebensache.» Die Gugge hat ihre Röschti, die sie jeweils im Herbst an der Messe in Olten verkauft, einfach in den Mai transferiert. Hier auf dem Munzingerplatz verzichte sie auf die Bedienung.

Sich wieder mal begegnen am Beizlifescht in Olten.
Patrick Lüthy

Dennoch, es sei schnell klar gewesen, dass Papapalagi am Rahmenprogramm mitmache. «Natürlich waren wir durch die beiden ausgefallenen Fasnachten nicht mehr so sehr im Schuss; aber wir haben die Leute trotzdem leicht zusammenbekommen», so Karrer. Er sei zuversichtlich, dass die kommenden drei Tage gut verlaufen werden. «Es kommt natürlich noch drauf an, wie viele Gäste am Samstag aus der Sendung vorher oder nachher noch den Festplatz besuchen.»

Unbeschwerte «Läckerli»

Ganz unbeschwert geben sich auch die Oltner Läckerli, eine der jüngsten Zünfte der Oltner Fasnacht. Die Frauen haben sogar ihren Zunftwagen für das Rahmenprogramm etwas hergerichtet und sich entschieden, eine Bar zu betrieben. «Es ist klar, wenn etwas los ist in der Stadt: Dann sind wir dabei», sagt Zünfterin Tamara Bösch lachend. Und zu den Getränken gibts Popcorn.

Sich wieder mal begegnen am Beizlifescht in Olten.
Patrick Lüthy

Ein paar Wochen der Vorbereitung hätten sie schon gebraucht, sagt sie noch. Aber die helfenden Hände habe man rasch beisammen gehabt. «Und jetzt hoffen wir einfach auf drei Tage in guter Stimmung», so Bösch.

Etwas umständlich mit dem Mehrweggeschirr

Einer der wenigen nicht fasnächtlichen Anbieter vor Ort war der FC Fortuna Olten, der Chili con Carne im Angebot führt. Und: Sangria. «Das ist eine Chilbierfahrung», so Präsident Sven Bürki. Man habe den Aufwand doch in Grenzen halten wollen. Chili con Carne lasse sich auch leicht wiederverwerten, falls etwas übrig bleibe. «Wir wollen den Verein hier präsentieren und auch etwas für die Kasse tun.» Die beiden letzten Jahre hätten dort schon Spuren hinterlassen, sagt Bürki.

Beizlifescht: Ein paar Tropfen mochte es leiden in Olten.
Patrick Lüthy

Mit der neuen obligaten Praxis des Mehrweggeschirrs kann er sich allerdings noch nicht so recht anfreunden. «Es ist irgendwie mühsam», meint er. Und schliesslich sei das Problem auch die Vorfinanzierung des Pfandes. Zwei Franken teurer wird dadurch ein Becher Bier. «Auch wenn einer den Zweifränkler bei der Rückgabe des Bechers wieder zurückbekommt», sagt Bürki, so stecke auch ein psychologischer Moment dahinter. Fünf oder sieben Franken; das sei eben eine ganz andere Hürde.

Nach dem Streetfood Festival rollt mit dem Beizlifest also schon die nächste Gastrowelle übers Zentrum. Am Donnerstag auch mit dem Charme der Guggen und Cliquensänger, die sich nach zwei Jahren wieder ganz schön agil zeigten.

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