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Logistik-Unternehmer Kühne neu grösster Aktionär der Lufthansa – und damit auch der Swiss und Edelweiss

Der Milliardär stockt sein Aktienpaket an der Airline auf. Er könnte es auf das lukrative Frachtgeschäft der Airline abgesehen haben.

Der in der Schweiz wohnhafte Logistik-Unternehmer und Milliardär Klaus-Michael Kühne ist nach einer Anteilsaufstockung nun grösster Aktionär der Lufthansa – und folglich auch bei der Lufthansa-Tochter Swiss und deren Schwester Edelweiss. Wie aus einer Stimmrechtsmitteilung vom Mittwochabend hervorgeht, hält seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) jetzt neu 15,01 Prozent an der Fluggesellschaft, zuvor waren es 10 Prozent.

Damit hat Kühne den Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) der Bundesrepublik Deutschland als grössten Anteilseigner abgelöst. Der Bund hält 14,1 Prozent – jedenfalls vorläufig: Denn der WSF muss aber nach der erfolgten Rückzahlung der staatlichen Direkthilfen durch das Unternehmen, die in der Corona-Krise notwendig geworden waren, seine Anteile bis Oktober 2023 wieder abgeben.

Kühne will ausbauen

Die Aufstockung durch Kühne überrascht nicht. Seine Gesellschaft Kühne Aviation (KA) hatte laut einer Pflichtmeldung der Lufthansa vom Mai mit Überschreiten der 10-Prozent-Schwelle bereits erklärt, dass sie mit der Investition strategische Ziele verfolge und weitere Zukäufe in den nächsten zwölf Monaten nicht ausschliesse. Einen Sitz im Aufsichtsrat würde der Grossaktionär annehmen und eine geeignete Persönlichkeit benennen, hiess es.

Kühne ist Mehrheitsaktionär des Logistikkonzerns Kühne + Nagel und Grossaktionär der Hamburger Container-Reederei Hapag-Lloyd. Der Unternehmer könnte es laut Branchenbeobachtern vor allem auf das lukrative Frachtgeschäft der Lufthansa abgesehen haben. So investierten einige grosse Reedereien, die in der Corona-Pandemie dank hoher Frachtraten viel Geld verdienten, zuletzt in den Luftfrachtbereich. (dpa)