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Die SP-Bundesratskandidatin mag Walliser Schwarznasenschafe: Warum sie so beliebt sind

Mit ihren Schwarznasenschafen hat Elisabeth Baume-Schneider weit über ihre Parteigrenzen hinaus Sympathiepunkte gesammelt. Die Schafrasse stand immer wieder kurz vor der Ausrottung, doch heute gehört sie zum Wallis wie der Fendant und das Matterhorn.

Es ist weltberühmt und gehört zum Kulturgut des Kantons Wallis: das putzige Walliser Schwarznasenschaf. Seine schraubenförmigen Hörner, die schwarz gestiefelten Beine und – wie der Name sagt – die schwarze Nase machen das Tier zu einem echten Hingucker. Was den Schwarznasenschafen zudem ihr charakteristisches Aussehen verleiht, ist der mächtige Wollbewuchs an den Beinen und am Kopf, den andere Schafe nicht besitzen. Auch ist das Schwarznasenschaf die einzige gehörnte Rasse der Schweiz.

Ihre grobe und raue Wolle macht die aus ihr hergestellten Produkte besonders stabil und fest – beispielsweise für Teppiche ist die Wolle deshalb heiss begehrt. Allerdings: Die Haltung von Schwarznasenschafen ist heute vor allem zum beliebten Hobby geworden, es handelt sich häufig um Liebhaberschafe, bei denen die Wirtschaftlichkeit nicht an erster Stelle steht. Deshalb wird die Wolle nur noch selten verarbeitet und oft einfach weggeworfen.

Vielmehr in den Vordergrund gerückt sind die Liebe und die Leidenschaft für die Schafe. So sind beispielsweise auch Schafschauen und -märkte zu regionalen Volksfesten geworden.

Die SP-Bundesratskandidatin Elisabeth Baume-Schneider liess sich mit ihren Schwarznasenschafen ablichten.
Jean-Guy Python / Blick

Guter Kletterer, ruhiges Wesen

Mündliche Überlieferungen deuten darauf hin, dass es das Schwarznasenschaf bereits seit dem 15. Jahrhundert gibt, damals wurde es offenbar noch das «schwarznasige Schaf vom Vispertal» genannt. Schriftlich erwähnt wurde das Schwarznasenschaf erstmals im Jahr 1887 im Walliser Gesetzbuch.

Das Walliser Schwarznasenschaf ist hervorragend an das karge Leben im Gebirge angepasst. Wohl fühlt es sich dank seiner Trittsicherheit auch auf den steilsten und steinigsten Weiden. Laut dem Schweizerischen Schafzuchtverband zeichnet sich das Tier durch seine ruhige Wesensart aus. Sein Bestand beläuft sich heute auf rund 15’000 Tiere, womit die Rasse nicht als gefährdet gilt. Etwa jedes achte Schaf in der Schweiz soll ein Walliser Schwarznasenschaf sein.

Das war nicht immer so: Die Rasse drohte immer wieder auszusterben, insbesondere, weil grosse Bestände mit anderen Rassen vermischt wurden. Die Hoffnung war, damit eine bessere Fleisch- und Wollqualität zu erzielen. In den 1930er- bis 1940er-Jahren beispielsweise versuchte man, ein für den damaligen Markt optimiertes Schaf zu etablieren – das Weisse Gebirgsschaf – und alle anderen Schafe auszurotten. Zudem grassierten im Wallis in den 1930ern und 1940ern mehrere grosse Tuberkulose- und Brucellose-Epidemien, denen viele Schwarznasenschafe durch Keulung zum Opfer fielen.

Obwohl es dem Schwarznasenschaf heute gut geht, sorgen sich viele Walliserinnen und Walliser wieder um ihr geliebtes Schwarznasenschaf. Grund dafür ist der Wolf, der regelmässig Schafe auf den Alpen reisst und die Gemüter der Züchter erregt.