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Sie sind Brückenbauer: Diese drei Grössen der Kunst und Architektur erhalten den Prix Meret Oppenheim

Das Bundesamt für Kultur (BAK) zeichnet den Künstler Uriel Orlow, den Architekturtheoretiker Stanislaus von Moos und das Kollektiv «Parity Group» mit dem den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim aus.

Die Kunst war schon immer eine Brückenbauerin. Der Künstler Uriel Orlow, der Architekturtheoretiker Stanislaus von Moos und das Kollektiv «Parity Group», denen das Bundesamt für Kultur (BAK) in diesem Jahr den Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim verleiht, sind eben darin herausragend. Die Arbeit aller drei diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeichnet sich durch eine inklusive Haltung, einen interdisziplinären Ansatz und den Dialog mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren aus, begründet das BAK den Entscheid. Die Auszeichnungen sprechen für eine Zeit, eine Zeit, in der es einmal mehr darum geht, zu vermitteln.

Uriel Orlow – ein Künstler zwischen den Genres

Der Künstler Uriel Orlow
BAK / Florian Spring

Uriel Orlow lebt in Lissabon, London und Zürich, wo er 1973 geboren wurde. In der Schweiz waren Uriel Orlows Arbeiten jüngst in der Kunsthalle Nairs in Scuol sowie in Zürich im Kunsthaus zu sehen.

Seit über zwanzig Jahren arbeitet der Künstler mit unterschiedlichen Medien, überschreitet Grenzen der Genres und Disziplinen. Das BAK schreibt: «Der unermüdliche Feldforscher schöpft seine Inspiration auch aus anderen Disziplinen wie Geschichte, Archäologie, Geologie und Botanik.» Thematisch befasst er sich mit brennden Themen aktueller gesellschaftlicher Debatten wie Ökologie, soziale Gerechtigkeit und (Post-)Kolonialismus.

Stanislaus von Moos – ein Brückenbauer

Der Kunsthistoriker Stanislaus von Moos
BAK / Florian Spring

Der Kunsthistoriker und Architekturkritiker Stanislaus von Moos macht Architektur – und Kunst – in zahlreichen Monografien (z.B. über Le Corbusier und Pipilotti Rist) sowie der von ihm gegründeten und geleiteten Fachzeitschrift «archithese» einer breiten Leserschaft begreiflich. Das BAK schreibt, er habe: «stets Brücken zwischen Architektur und Kunst, zwischen Geschichte und Kritik, zwischen dem ‹High› und dem ‹Low› der Kultur geschlagen.»

Von Moos wurde 1940 in Luzern geboren. Er lebt und arbeitet in Zürich und Ennetbürgen. Der emeritierte Professor der Universität Zürich – seiner Heimuniversität – lehrte auch in Mendrisio, in Bern, Delft sowie der Harvard University und der Princeton University.

Parity Group– eine Initiative für Gleichstellung

Die Parity Group ist ein vergleichsweise junges Kollektiv, das von Architektinnen und Architekten gegründet wurde. Seit dem nationalen Frauenstreik am 8. März 2014 setzt es sich für Gleichstellung und Diversity am Architekturdepartement der ETH Zürich ein – mit Erfolg: So hat die Initiative bewirkt, dass an der Hochschule mehr Professuren an Frauen erteilt wurden. Das BAK beschreibt das Engagement: «Jeweils am 8. März, dem Internationalen Frauentag, veranstaltet die Parity Group das Symposium «Parity Talks», das sich als fester Branchentreffpunkt mit lokalen und internationalen Referentinnen und Referenten etabliert hat.» Auch am kommenden 8. März findet ein solches Symposium zum Thema «Talking Action» statt.

Der Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim zeichnet seit 2001 Persönlichkeiten aus, die in den Bereichen Kunst, Architektur, Kritik, Verlags- oder Ausstellungswesen tätig sind. Die mit 40000 Franken dotierten Preise werden im Juni im Rahmen der Ausstellung der «Swiss Art Awards» (parallel zur ART) in Basel vergeben.