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Saisonende für Mujinga Kambundji: Die schnellste Frau der Schweiz wird Mami

Im Frühling dieses Jahres schloss Mujinga Kambundji ihre bisher erfolgreichste Hallensaison ab. Nun beendet sie die Saison vorzeitig – aus einem wunderschönen Grund. Die Karriere soll im kommenden Jahr aber weitergehen.

Sie ist Weltmeisterin, Europameisterin, die schnellste Frau der Schweiz. Und nun wird sie zum ersten Mal Mutter. Wie Mujinga Kambundji am Freitagmorgen bekannt gibt, erwartet sie im Herbst mit ihrem Lebenspartner, Trainer und Manager Florian Clivaz das erste gemeinsame Kind.

«Wir freuen uns riesig, dass unser kleines Wunder auf dem Weg ist», so die Bernerin via Instagram. Für Kambundji, die selbst mit drei Schwestern aufgewachsen ist, geht damit ein Traum in Erfüllung. Doch trotz der Schwangerschaft verrät sie bereits: Dem Spitzensport wird sie erhalten bleiben.

Es fehlt die nötige Energie

Im März noch krönte sich Kambundji, als Highlight ihrer Hallensaison, zur Vizeeuropameisterin über 200-Meter und zur 60-Meter-Weltmeisterin. Vor einigen Wochen aber verzichtete Kambundji dann, nach dem Start der Saison im Freien, auf das Diamond-League-Meeting in China. Damals noch wegen angeblicher Krankheit, doch heute ist klar: Es dürfte schon damals aufgrund der Schwangerschaft gewesen sein.

Denn wie Kambundji in einer Medienmitteilung ihres Managements erklärt, habe sie sich im Training zwar lange sehr fit gefühlt. «Doch in den letzten Wochen spürte ich, wie sich das Körpergefühl durch die Schwangerschaft verändert.» Im Rennen fehle ihr die Substanz, auch wenn aus medizinischer Sicht nichts gegen das Teilnehmen an einigen weiteren Wettkämpfen sprechen würde.

Die Comeback-Ziele sind bereits gesetzt

Eben wegen dieser fehlenden Kräfte, entschied sich Kambundji dazu ihre Saison vorzeitig zu beenden. Doch die Sprinterin wird, in Rücksprache mit Spezialisten, belastungsangepasst weitertrainieren, um ihr Fitnessniveau so lange wie möglich zu erhalten. Denn wegen der Schwangerschaft auch gleich das Karriereende nachschieben? Fehlanzeige. «Wenn alles klappt, möchte ich nächstes Jahr auf die Bahn zurückkehren», sagt Kambundji. Zwar wolle sie nichts überstürzen, Ziel sei es aber, 2026 bereits wieder kompetitiv zu sein und 2028 zum dritten Mal in Folge im 100-m-Olympiafinal zu stehen.

Dass eine solche Kombination zwischen Spitzensportlerin und Mutter-Sein möglich ist zeigen prominente Beispiele. «Shelly-Ann Fraser-Pryce (38) und Nia Ali (36) haben trotz fortgeschrittenem Sprintalter bewiesen, was als Mutter möglich und machbar ist», sagt Kambundji. 2019 beispielsweise, als Fraser-Pryce mit ihrem damals zweijährigen Sohn WM-Gold über 100 Meter feierte.

«Ich freue mich extrem auf das neue Kapitel in meiner Karriere. Allein die Vorstellung als Athletin und Mami an Grossanlässen anzutreten, löst nochmals eine Riesenportion Extraenergie aus», lässt sich Kambundji abschliessend zitieren.