Am Donnerstagnachmittag führte die Diensthundegruppe der Kantonspolizei Aargau im Wald bei Lenzburg eine Übung durch. Ziel war es, dass die Hunde die Spur einer flüchtenden Person auf einem Velo aufnehmen und verfolgen, wie die Kantonspolizei mitteilt. Zu diesem Zweck wurde ein Velo kurzzeitig am Strassenrand deponiert. Diese «Gelegenheit» versuchte ein dreister Dieb offenbar auszunutzen. Er schnappte sich das Velo und machte sich davon.

Weit kam er aber nicht. Denn er traf ausgerechnet auf die Übungsteilnehmer, die auf dem Rückweg waren. Die Polizisten hielten den Mann sofort an und kontrollierten ihn. Es handelte sich um einen 47-jährigen Portugiesen. Bei der anschliessenden Befragung ergaben sich Hinweise darauf, dass der Mann unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand. Deshalb wurde eine Blut- und Urinprobe veranlasst.

Statt einem neuen Velo hat der Mann nun eine Anzeige kassiert. Die Kantonspolizei schliesst die Mitteilung mit der Bemerkung: «Den Heimweg trat er dann zu Fuss an.»

Der Velodieb darf sich immerhin damit trösten, dass es Leidensgenossen gibt, denen es ähnlich ergangen ist. Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr haben zwei Einbrecher ausgerechnet das Haus eines Polizisten erwischt. Dieser war zu Hause am Schlafen, wurde durch den Lärm aufgeweckt und konnte einen der Männer stellen. Und im März 2023 überholte ein Junglenker auf der Staffelegg ausgerechnet eine Polizeipatrouille – 43 km/h zu schnell. Das ganze Szenario wurde vom Polizeifahrzeug auf Video aufgezeichnet. (pin)