
Regionale Netzwerkerin, keine Angst vor schwierigen Dossiers und ein Auge für grüne Themen – das sagen die Parteipräsidenten zu Christiane Guyers Leistungen
Christiane Guyer steht für die lokale und regionale Zusammenarbeit, da sind sich die Zofinger Parteipräsidenten von links bis rechts fast einig. «Sie hat regional viel geleistet», sagt GLP-Ortsparteipräsident und Wirtschaftsförderer Adrian Borer und nennt als Beispiel den Entwicklungsschwerpunkt Zofingen-Oftringen-Strengelbach, für den Guyer eine gute Kandidatur eingereicht habe. Der Kanton Aargau unterstützt das Projekt, in dem es darum geht, gute Grundlagen für die Wirtschaftsentwicklung zu schaffen, nun personell und finanziell.
Auch Stéphanie Szedlak, Präsidentin der Mitte Zofingen-Strengelbach, findet, Christiane Guyer habe die lokale und regionale Zusammenarbeit gefördert. Sie nennt als regionales Projekt, das in Guyers Amtsperiode fiel, die Feuerwehrfusion von Zofingen und Oftringen. Dafür loben auch die Grünen ihre Noch-Stadtpräsidentin: «Christiane Guyer hat erfolgreich den Zusammenschluss der Feuerwehren Zofingen und Oftringen und den Bevölkerungsschutz von 23 Gemeinden umgesetzt.»
Aufgeschlossen für ökologische Themen
«Sie stand immer zur Feuerwehr», sagt René Schindler, Präsident der SVP Zofingen-Mühlethal und selber Feuerwehrmann. Auch wenn er und Guyer aus veschiedenen politischen Spektren kämen, habe die Zusammenarbeit gut funktioniert. «Christiane Guyer kann gut zuhören und hat immer den Kontakt zu den Menschen gesucht», lobt er.
Während ihrer Amtszeit sei Christiane Guyer sehr aufgeschlossen gegenüber ökologischen Themen gewesen, sagt SP-Co-Präsident Christian Nöthiger. Auch der Langsamverkehr habe während Guyers Zeit als Stadtpräsidentin mehr Aufmerksamkeit erhalten – die Autos seien nicht mehr das wichtigste Verkehrsmittel gewesen.
Das Pushen von ökologischen Themen haben auch andere Parteipräsidenten festgestellt: «Christiane Guyer hat ihre grünen Anliegen mit grossem Engagement eingebracht», sagt Tobias Hottiger im Namen des FDP-Vorstandes. Und René Schindler meint: «Sie hat eine grüne Politik gemacht – manchmal vielleicht etwas kompromisslos.» Michael Bohli, Präsident der Grünen-Ortspartei, sagt zum Thema grüne Politik: «Christiane Guyer hat Zofingen ein Stück weit zu einer lebenswerteren, vorausschauenderen und grüneren Stadt gemacht – deren grosses Potenzial hoffentlich ihre Nachfolgerinnen und Nachfolger weiter ausschöpfen werden.»
Schwierige und überfällige Dossiers angepackt
Claudia Schürch, Präsidentin der EVP-Ortspartei, sagt, Christiane Guyer habe viele Themen auf den Tisch gebracht und nennt die Organisationsentwicklung der Stadtverwaltung, den Altstadtprozess, aber auch verschiedene Arealentwicklungen. Stéphanie Szedlak ergänzt noch die Rechtsformänderung des Seniorenzentrums Zofingen, die der Einwohnerrat vor wenigen Wochen beschlossen hat, und Guyer noch in ihrer Amtszeit beenden kann. Und Adrian Borer gibt zu bedenken, dass sich Guyer nicht gescheut habe, auch schwierige und überfällige Dossiers anzupacken.
Allerdings gibt es auch Kritik – nicht nur, dass Christiane Guyer grüne Themen konsequent und manchmal vielleicht etwas kompromisslos verfolgt habe. «Da und dort wäre eine aktivere Kommunikation und Zusammenarbeit wünschbar gewesen», sagt Tobias Hottiger. Die Art, wie die Themen angegangen wurden, sei auch schnell auf Widerstand gestossen, ergänzt Claudia Schürch. Sie kritisiert, dass in den vergangenen Jahren zu viele Themen angestossen wurden und diese nicht konsequent zu Ende geführt wurden. «Die Schuld dafür trägt aber die Stadtpräsidentin nicht alleine», räumt Schürch ein.