
Fünf Rennen, fünf Siege: Catherinne Debrunner weist an den ParAthletics eine vorzügliche Bilanz auf
An den ParAthletics in Nottwil trugen 240 Para-Athletinnen und -Athleten aus aller Welt während dreier Tage diverse Wettkämpfe aus. Mit fünf Siegen von Catherine Debrunner (darunter ein Weltrekord), drei Siegen von Marcel Hug und weiteren Podestplätzen bewies die Schweizer Delegation einmal mehr, dass sie zur absoluten Weltspitze gehört.
Nach Erfolgen über 100, 800 und 1500 Meter am Freitag und Samstag überflügelte Debrunner aus Geuensee auch am letzten Wettkampftag ihre Konkurrenz – zuerst über 400 Meter, danach über 5000 Meter. Am Samstag hatte die 30-Jährige ihren eigenen Weltrekord über 100 Meter in der Klasse T53 dank idealen Bedingungen mit wenig Wind um 5 Hundertstelsekunden verbessert. Tags darauf fuhr sie am Vormittag über 400 Meter in 0:49,53 überlegen zum Sieg. Entsprechend zufrieden äusserte sie sich zu ihrer Leistung: «Es war die zweitschnellste Zeit, die ich über 400 Meter in meiner Karriere erreicht habe. Der Lauf war insgesamt sehr sauber. Und das, obwohl ich die Anstrengungen der letzten Tage langsam merke.»
Am Nachmittag startete sie zum fünften Mal an diesen ParAthletics und setzte sich auch über 5000 Meter in 10:48.83 durch. Anfänglich verfolgte sie den Plan, einen Weltrekord aufzustellen, musste aber davon abrücken. «Der Wind blies zu stark, ein Weltrekord lag nicht drin», sagte die 30-Jährige. Sie liess die US-Amerikanerin Susannah Scaroni aufrücken, fuhr fortan mit ihr an der Spitze und lieferte sich mit ihr ein packendes Duell. In der letzten Runde attackierte Debrunner auf unwiderstehliche Weise und feierte unter dem Applaus des Publikums ihren fünften Sieg, gut zwei Sekunden vor Scaroni. «Ich bin sehr zufrieden mit den drei Tagen in Nottwil», erklärte Debrunner, «jetzt erhole ich mich gut und geniesse die Erfolge, bevor es mit den Wettkämpfen in Arbon weitergeht.»
Ein starkes Rennen fuhr auch Patricia Eachus aus Büron. Nach einem vierten Platz über 800 Meter und einem fünften Platz über 1500 Meter sicherte sie sich über 5000 Meter den dritten Rang hinter Debrunner und Scaroni.

Bild: Tobias Lackner (Nottwil, 25. 5. 2025)
Der in Nottwil wohnhafte Marcel Hug startete an den drei Tagen insgesamt dreimal. Wie in den Vorjahren liess er auch diesmal die kurzen Sprintdisziplinen aus. Am Freitag hatte der 39-Jährige über 800 Meter gewonnen und dabei neues Material getestet. Am Samstag doppelte er über 1500 Meter nach. Gestern bildete das Rennen über 5000 Meter den Abschluss. Hug dominierte die Konkurrenz und überquerte die Ziellinie in 9:37.88. «Nach schnellen ersten zwei, drei Runden dosierte ich das Tempo leicht und zog danach meine Pace bei idealen Verhältnissen durch», sagte er, «ich fühlte mich während des Rennens sehr gut. Insgesamt fällt meine Bilanz der drei Tage in Nottwil sehr positiv aus.»
«Verfügen über eine hervorragende Infrastruktur»
Fabian Blum (Oberkirch) stellte am Sonntag über 400 Meter in einer Zeit von 1:00.95 einen Schweizer Rekord auf. Bei den stehenden Athletinnen und Athleten waren die Startfelder oft sehr klein. Aus diesem Grund ist eine Einordnung sehr schwierig. Wie schon so oft wurden auch dieses Jahr wieder etliche Weltrekorde in Nottwil aufgestellt – sechs um genau zu sein. Das zeigt, wie stark das Teilnehmerfeld besetzt war.
Es gibt aber einen weiteren Grund, wie Andreas Heiniger, Leiter Leistungssport der Schweizer Paraplegiker-Vereinigung, erklärt: «Wir verfügen in Nottwil über eine hervorragende Infrastruktur und vor allem über eine der schnellsten Bahnen der Welt. Das wissen die Topstars natürlich.» Zudem seien die Grand Prix, zu denen die ParAthletics gehören, in diesem Jahr neben der WM in Neu-Delhi im September die wichtigsten Bahnwettkämpfe. Heiniger sagt: «Die Nationen schätzen allgemein die gute Organisation der Wettkämpfe hier in der Schweiz.»(pd/pz)