
Vorreiterrolle unter den Schweizer Bergrennen: Neu gibt es hier eine Zuschauerzone für Leute im Rollstuhl
Im letzten Juni feierte das Bergrennen Reitnau nach einer fünfjährigen Zwangspause das Comeback.Und damit übernahm auch einneuer, lokaler Vereindas Ruder. DerVerein Bergrennen Reitnaurichtet auch den diesjährigen Anlass am 29. Juni aus und wird dabei wie 2024 vom Motorsportclub «Equipe Bernoise» unterstützt. «Wir haben aktuell rund 130 angemeldete Fahrer», berichtet Vereinspräsident Marc Buchser. Er rechnet bis zum Anmeldeschluss am 13. Juni mit einem Feld von bis zu 200 Fahrern.
Der Rennbetrieb wird wie gewohnt verlaufen, weil das Bergrennen Teil der Schweizer Bergmeisterschaft ist. Auch das Sommernachtsfest von Freitagabend – eine jahrzehntealte Tradition in Reitnau – wird wie bisher gefeiert. Doch für eine Publikumsgruppe gibt es am Rennsonntag eine Veränderung. «Als erstes Bergrennen in der Schweiz werden wir 2025 eine Zuschauerzone speziell für Rollstuhlfahrer einrichten», informiert Buchser. Es handle sich dabei um eine kurzfristige Idee des Vereins: «Wir wollen schauen, wie es beim Publikum ankommt.»
Im letzten Jahr habe es Anfragen von Personen gegeben, die nicht mehr gut zu Fuss unterwegs sind oder einen Rollator nutzen. «Es ist ein Thema, das die meisten Leute nicht auf dem Radar haben», sagt Buchser. Der Verein hat sich der Aufgabe angenommen, die rollstuhlgängige Zuschauerzone ist nun im Bereich des Schützenhauses geplant. In unmittelbarer Nähe wird es für die Nutzerinnen und Nutzer dieser Zuschauerzone auch Parkplätze geben. Diese sind aber nur nach Absprache mit dem Verein zugänglich. Für die entsprechende Anmeldung wird vor dem Rennen via Website ein Link aufgeschaltet.
Bis zu dreihundert Personen helfen mit
Im Frühling hatte der Verein mit Inseraten und Aufrufen auf Social Media nach freiwilligen Helferinnen und Helfern gesucht. Das war nötig, weil es dem Bergrennen Reitnau wie so manch anderen Veranstaltungen geht. «Wie auch Turnfeste und Schwingfeste hatten wir Probleme, genügend freiwillige Helferinnen und Helfer zu finden», berichtet Buchser.

Bild: Dominic Kobelt
Doch die Aktion hat gefruchtet, freut sich der Vereinspräsident: «Die Aufrufe haben genützt. Wir haben die Leute, die wir brauchen.» Für die Festbeizli und die Verpflegung sind die lokalen Vereine mit rund hundert Personen im Einsatz. Weitere gut zweihundert Personen arbeiten für den Rennbetrieb mit, dabei handelt es sich aber nicht nur um freiwillige Einsatzkräfte, sondern auch um regulär angestelltes Sicherheitspersonal und eigens engagierte Verkehrskadetten. Bezüglich des Verkehrs abseits der Rennstrecke gibt es in diesem Jahr eine Änderung, im Dorf gilt am Samstag vor dem Rennen ein Einbahnsystem.
«Haben noch kein finanzielles Polster»
Im letzten Jahr säumten rund 6000 bis 7000 Personen den Strassenrand und tummelten sich in den beliebten Publikumsbereichen in den Kurven. Buchser hofft auf gutes Wetter, damit auch bei der diesjährigen Durchführung viele Besucherinnen und Besucher anwesend sind: «Die Zuschauereinnahmen sind wichtig, damit es mit dem Bergrennen weitergeht. Wir sind ein junger Verein und haben noch kein finanzielles Polster.»

Dominic Kobelt

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Marc Buchser ist nicht nur Vereinspräsident, sondern hat selber schon viele Erfolge als Fahrer gefeiert. Eines Tages will er auch wieder in Reitnau starten. Aktuell fehle ihm aber die Zeit, um die Organisation des Bergrennens und die Vorbereitungen als Fahrer unter einen Hut zu bringen. Er freut sich aber sehr auf das Rennen: «Die Schnellsten der Meisterschaft kommen und fahren bei uns in Reitnau. Für uns als Veranstalter ist das sehr schön.»