
Stadtrat kann der Gemeindeversammlung gleich drei Kreditunterschreitungen präsentieren
Es ist eine verhältnismässig kurze Traktandenliste, die der Aarburger Stadtrat der Gemeindeversammlung vom 13. Juni präsentiert. Auf der Liste fungieren gleich vier Kreditabrechnungen, die unterschritten wurden. Darunter die zwei Strassensanierungen Frohburgstrasse und Lerchmattstrasse.
Für die Sanierung der Frohburgstrasse genehmigte die Gemeindeversammlung 2019 1,8 Millionen Franken. Die Kreditunterschreitung beträgt 606‘703 Franken. Hauptgründe dafür sind, dass durch Synergien mit anderen Werkleitungsarbeiten Kosteneinsparungen erzielt werden konnten und dass die eingegangenen Offerten weit unter den budgetierten Beträgen lagen. «Die effiziente Planung und Bauausführung führten zu weiteren Kosteneinsparungen», heisst es in der Botschaft an die Gemeindeversammlung. Praktisch identisch lautet die Begründung für die Kreditunterschreitung bezüglich Sanierung der Lerchmattstrasse. Der Verpflichtungskredit dafür betrug 710‘000 Franken. Das Projekt kostete letztlich 104‘866 Franken weniger.
Bund bezahlte mehr an Bahnhofsanbindung
Zwei Kreditabrechnungen präsentiert der Stadtrat bezüglich Bahnhof Aarburg Ost. Der Bau der Ankunftshalle sowie die Langsamverkehrsanbindung waren mit 2,75 Millionen Franken budgetiert, wobei die Ankunftshalle (budgetierte Kosten von 1,9 Millionen Franken) von der Firma Artemis Immobilien AG sowie von den SBB finanziert wurden. Die Kosten für die Langsamverkehrsverbindung (budgetiert: 842‘000 Franken) wurden von der Stadt Aarburg (Verpflichtungskredit von 500‘000 Franken) getragen sowie durch den Agglo-Beitrag des Bundes (333‘000 Franken) finanziert. Letztlich fiel der Beitrag des Bundes höher aus, was für die Stadt Aarburg eine Kreditunterschreitung von 61‘375 Franken zur Folge hatte. Etwas teurer kam hingegen die Erneuerung der Kanalisation im Bereich der Ankunftshalle Bahnhof Ost. Budgetiert waren 300‘000 Franken, die Kreditüberschreitung beträgt knapp 9000 Franken.
Der Stadtrat unterbreitet den Stimmberechtigten zudem den Rechenschaftsbericht 2024. Ein Blick in das Dokument zeigt unter anderem, dass sich die schwierige personelle Situation auf der Verwaltung mit einer noch hohen Fluktuation im Jahr 2023 «beruhigt und stabilisiert» hat, wie der Stadtrat festhält. Trotz des nach wie vor schwierigen Arbeitsmarkts sei es nach einer langen Rekrutierungsphase gelungen, einen neuen Abteilungsleiter Bau Planung Umwelt für die Stadt Aarburg zu gewinnen. Der Stellenantritt erfolgte per Anfang dieses Monats. «Damit sind alle Abteilungsleitungsstellen wieder besetzt», so die Behörde.
Schule legt den Fokus auf die Oberstufe
Personalprobleme bekundete auch die Schule. Dem Rechenschaftsbericht ist zu entnehmen, dass seit 1. August 2024 die Stelle der Schulleitung Zyklus 3 (also Oberstufe) erneut vakant war. So konnte das Schulleitungsteam nicht vollständig ins neue Schuljahr starten. Gleichzeitig habe die kantonale Qualitätskontrolle gezeigt, dass die Schule ihren Fokus vermehrt auf die Oberstufe richten muss. «Der häufige Schulleitungswechsel in den vergangenen Jahren und die wiederholte Vakanz in der Führungsebene machen sich in wenigen Qualitätsdefiziten bemerkbar», heisst es im Bericht. Immerhin: Am 1. April konnte eine Person in einem Kleinstpensum angestellt werden, ab 1. August dieses Jahres wird sie im regulären Pensum tätig sein. Auf der Ebene der Schulleitung stand im vergangenen Jahr zudem der Wechsel in der Gesamtschulleitung und die damit verbundene Neuorientierung des Schulleitungsteams im Vordergrund. Die Schülerzahlen in Aarburg sind indes im Vergleich zum Jahr 2023 (921 Schülerinnen und Schüler) mit 910 Schülerinnen und Schülern minim gesunken.
Erfreulich ausgefallen ist im Städtli erneut der Rechnungsabschluss, welcher der Gemeindeversammlung präsentiert wird. Budgetiert war in der Rechnung 2024 ein Plus von 515’000 Franken, am Ende sind es 1,7 Millionen Franken. Die Gründe dafür sind höhere Steuereinnahmen und weniger Kosten.