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«Keine hat ihren Platz auf sicher!» Nati-Trainerin Sundhage ruft den grossen EM-Konkurrenzkampf aus

Welche 23 Spielerinnen dürfen an der Heim-EM spielen? Nati-Trainerin Pia Sundhage hofft dank vielen eingerückten Spielerinnen, dass sich der Konkurrenzkampf weiter zuspitzt.

Die Sonne scheint, es ist warm, und die Nati-Spielerinnen treffen mit einem Lächeln in Magglingen ein. An diesem Pfingstmontag ist um die Mittagszeit das grosse Hallo angesagt, als die Nati-Spielerinnen in die erste Vorbereitungswoche zur Europameisterschaft im eigenen Land einrücken. Trotz düsterer Resultate zuletzt herrscht bei der Begrüssung der Sportlerinnen eitel Sonnenschein.

Doch nur wenige Minuten später ist die Stimmung ernster. Nationaltrainerin Pia Sundhage gibt der versammelten Medienschar einen Einblick in ihre Überlegungen dieser Tage. Die schlechten Resultate in der Nations League, in der das Schweizer Nationalteam in die Liga B abgestiegen ist, haben bei der Schwedin Spuren hinterlassen. «Wir waren sehr enttäuscht», sagt Sundhage. Für die Kritik nach dem Abstieg zeigt sie Verständnis. Dennoch sagt sie: «Wir sind nicht besorgt.»

In den kommenden Wochen geht es für die Nationaltrainerin darum, ihr Team wieder aufzubauen, damit die Heim-EM zu einem Erfolg wird. 23 Spielerinnen wird sie dafür in das EM-Kader nominieren. Sundhage hat sich dafür eine grosse Auswahl eingeladen. Nicht weniger als 36 Akteurinnen stehen auf der langen Liste jener Spielerinnen, die sich für einen Platz im EM-Kader empfehlen können. Während sechs zur Erholung oder wegen Einsätzen im Klub erst später zum Team stossen, sind dreissig schon eingerückt.

Sundhage hofft darauf, dass der Konkurrenzkampf durch die vielen Spielerinnen angekurbelt wird. «Niemand darf sich ihrer Position zu sicher sein», betont sie. «Auch die grösseren Namen haben ihren Platz für die Heim-EM keineswegs sicher. Alle haben eine Chance, sich noch ins Kader zu spielen.»

Pia Sundhage eröffnet den Kampf um die EM-Plätze und nominierte für die Vorbereitung auch viele junge Akteurinnen. Dass dabei auch überraschende Nominationen ins definitive Kader möglich sein könnten, zeigt ein Blick zurück. An der WM vor zwei Jahren hatte die damalige Nationaltrainerin Inka Grings ebenfalls viele Spielerinnen vor dem Turnier eingeladen, wodurch die heutigen Stützen Sydney Schertenleib und Iman Beney erstmals Luft in der Nati schnupperten. Beney schaffte sogar den Sprung ins definitive WM-Kader, auch wenn sie das Turnier verletzungsbedingt verpasste.

Nun ist Sundhage in der Vorbereitung gefordert, sie muss einige heikle Personalentscheide treffen. Tatsächlich gibt es grosse Namen im Schweizer Nationalteam, hinter denen im Hinblick auf die EM noch Fragezeichen stehen. Abwehrchefin Luana Bühler etwa war zuletzt verletzt. «Sie hat gut gespielt im letzten Jahr, aber jetzt müssen wir schauen, wie fit sie ist», sagt Sundhage.

Wie fit ist Ramona Bachmann?

Deutlich härtere Worte wählt sie zu Ramona Bachmann. Während die 34-Jährige, deren Ehefrau kürzlich ein Kind zur Welt brachte, selber sagt, dass sie schon wieder fit sei, äussert sich Sundhage kritisch: «Es ist schön, wenn Ramona sagt, dass sie fit ist. Aber sie ist es noch nicht.» Dennoch ist Sundhage optimistisch, dass Bachmann am 2. Juli dabei sein und «Magie» versprühen werde. Dann starten die Schweizerinnen gegen Norwegen in die Heim-EM.

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