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«Ich brenne für diese Partei»: Wird Susanne Vincenz-Stauffacher neue FDP-Präsidentin?

Das Rennen um die Nachfolge von FDP-Präsident Thierry Burkart ist eröffnet. Jetzt hat sich die St. Galler Nationalrätin Susanne Vincenz-Stauffacher geäussert.

Knapp eine Woche nach der überraschenden Rücktrittsankündigung von FDP-Präsident Thierry Burkart kommt Bewegung in die Nachfolgediskussion. Mehrere Namen wurden in den vergangenen Tagen in den Medien gehandelt, selber sagten sie aber nicht viel dazu.In der Politsendung «SonnTalk» der CH Media-Sender hat sich nun die St. Gallerin Susanne Vincenz-Stauffacher zu einer möglichen Kandidatur geäussert.

«Ich überlege es mir ernsthaft. Mein Herz schlägt für diese Partei, ich brenne für sie», sagte die Nationalrätin und frühere Präsidentin der FDP-Frauen. Definitiv festlegen möchte sie sich zurzeit noch nicht: «Ich spüre eine Verantwortung gegenüber den Menschen, die in dieser Partei arbeiten und sie ausmachen. Deshalb werde ich mir diese Entscheidung gut überlegen.» Die Findungskommission unter der Leitung von Nationalrat Beat Walti lässt Bewerbungen bis zum 20. August zu.

Präsidiale Formulierungen

Vincenz-Stauffacher klang in der Sendung schon ziemlich präsidial. Wichtig sei, dass die Partei erfolgreich in die Wahlen 2027 gehe. Die FDP sei heute deutlich geschlossener als früher. Die St. Gallerin wies präventiv den Verdacht von sich, der in einigen Medien geäussert wurde, sie stehe für einen Kurswechsel nach links: «Wir haben eine Positionierung, die weitergeführt werden soll.»

Unter dem Aargauer Thierry Burkart politisierte die FDP insbesondere im Asylwesen deutlich rechter als in der Ära von Petra Gössi. Vincenz-Stauffacher hält nicht viel von Etikettierungen wie «Burkart-Flügel» oder «Gössi-Flügel»: Sie wundere sich über solche Bezeichnungen, sagte sie.

In den Medien wurde Vincenz-Stauffachers betont proeuropäische Haltung als mögliches Handicap einer Kandidatur bezeichnet. Würde mit ihr als Präsidentin mehr Drive in die Europafrage kommen? Auf eine Frage von Moderator Patrik Müller hin winkte sie ab: «In der FDP haben wir entschieden, dass wir die Position gemeinsam mit der Basis erarbeiten. Ich bin selbst Teil einer internen Arbeitsgruppe, die das für die Delegiertenversammlung vorbereitet.»

Inhaltlich sagte sie zur EU-Frage nur: «Die Europapolitik ist ein sehr spannendes Dossier, das uns sicher die nächsten zwei Jahre beschäftigen wird.» Mit dieser Aussage können in der FDP gewiss Befürworter wie Skeptiker einer EU-Annäherung leben.

Die integrierenden Aussagen sprechen dafür, dass Vincenz-Stauffacher kandidieren wird. Wenig in die Karten blicken liessen sich bislang die in den Medien oft gehandelten Andri Silberschmidt (ZH), Damian Müller (LU) und Maja Riniker (AG). Der Wunschkandidat des rechtsbürgerlichen Lagers, Christian Wasserfallen, nimmt sich hingegen aus dem Rennen: «Ich war Vizepräsident in der Ära Philipp Müller. Ich werde mich nicht um Thierry Burkarts Nachfolge bewerben.»(chm)