
«Man merkt, wie solidarisch die Bevölkerung ist»: Bauernfamilie erhält nach Brand zahlreiche Spenden
«Landwirtschaftliche Lagerhallen niedergebrannt», teilte die Kantonspolizei am vergangenen Freitag mit. An der Refentalstrasse in Gränichen war in der Nacht zuvor ein Teil eines Landwirtschaftsbetriebs ein Raub der Flammen geworden. Mensch und Tier kamen nicht zu Schaden, und die Feuerwehr konnte ein Übergreifen aufs Wohnhaus verhindern. Aber: «Der Brand zerstörte die beiden Lagergebäude und auch mehrere darin eingestellte Traktoren, einen Mähdrescher sowie Maschinen. Auch wurden eingelagertes Stroh und Heu ein Raub der Flammen. Der Schaden ist enorm, kann jedoch noch nicht beziffert werden», so die Mitteilung.
Der Brand bewegt das Dorf. Auch die Gränicherin Jeannine Suter ist spätnachts aus dem Bett aufgeschreckt. «In solchen Fällen müssen wir als Gemeinschaft zusammenstehen», findet sie. Suter hat deshalb kurzerhand ein Crowdfunding auf www.gofundme.ch ins Leben gerufen, um der betroffenen Bauernfamilie zu helfen, mit der sie «über sieben Ecken verwandt» ist.
Innert nur 24 Stunden gingen über 15’000 Franken an Spenden ein, am Dienstagabend stand das Spendenbarometer bei über 29’000 Franken. «Man merkt, wie solidarisch die Bevölkerung ist, das ist schön. Die Familie freut sich sehr darüber», so Jeannine Suter, die am Montag auf dem Hof war und mit den Betroffenen gesprochen hat. «Es ist eine Familie mit drei teils noch minderjährigen Kindern, der Hof ist ihre Lebensgrundlage. Das ist kein einfacher Job, und jetzt ist ihnen das zu einem Zeitpunkt passiert, wo sie eigentlich am meisten Arbeit hätten. Alle Maschinen sind weg, sie müssen nun schauen, wie sie die Ernte organisieren.»
Wofür genau die Familie das Geld einsetzen wird, ist noch nicht klar. Die Aufräumarbeiten konnten laut Suter noch nicht mit voller Kraft angegangen werden, weil noch nicht alle Versicherungsvertreter vor Ort waren. «Die Familie hat mir gesagt, dass viele Maschinen schon älter waren, entsprechend bezahlt die Versicherung natürlich nicht mehr so viel», so Suter. «Es wird sicher eine ganze Weile dauern, bis der Fuhrpark wieder komplett ist.»