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Aargauer Regierung spendet 200’000 Franken für Blatten – und Thomas Burgherr will Entwicklungshilfe ins Wallis umleiten

Der Aargau zeigt Solidarität mit den vom verheerenden Bergsturz im Walliser Blatten betroffenen Menschen. Der Regierungsrat hat beschlossen, zu diesem Zweck 200’000 Franken aus dem Swisslos-Fonds zu spenden. Derweil verlangt ein Aargauer Nationalrat die Umleitung von Entwicklungshilfegeldern ins Lötschental.

Mit grosser Betroffenheit habe der Regierungsrat die Ereignisse im Lötschental verfolgt, heisst es in der Mitteilung vom Mittwoch. Die Spende soll es der Glückskette ermöglichen, ihre Hilfe vor Ort weiter auszubauen.

Der Beitrag von 200’000 Franken umfasse unter anderem direkte finanzielle Hilfe für die Betroffenen, Beiträge an Mietkosten für temporäre Unterkünfte sowie Unterstützung bei Einkommensverlusten und Betriebsausfällen – insbesondere für kleine Unternehmen. Auch psychosoziale Betreuung sowie mittel- bis langfristige Hilfen wie die Übernahme von Restkosten seien vorgesehen.

Zeichen der Solidarität setzen

Die Hilfeleistung der Glückskette erfolge in enger Abstimmung mit der Gemeinde Blatten, den kantonalen Behörden, dem Schweizerischen Roten Kreuz und der Caritas. Sie ergänze bestehende Unterstützungsangebote von staatlicher Seite, von Versicherungen sowie weiteren Organisationen.

Mit der finanziellen Beteiligung will der Kanton Aargau ein Zeichen der Solidarität setzen und dazu beitragen, die Not der Menschen in Blatten wirksam zu lindern, heisst es im Schreiben abschliessend.

SVP-Burgherr: Entwicklungshilfegelder für Blatten

Derweil setzt sich ein Aargauer in Bern dafür ein, dass auf nationaler Ebene mehr Mittel ins Lötschental fliessen. SVP-Nationalrat Thomas Burgherr will, dass der Bundesrat prüft, «bei welchen Auslandsprojekten es möglich ist, rasch Gelder für eine grosszügige Hilfe für Blatten abzuzweigen». Das schreibt Burgherr in einer Motion, die er in der laufenden Sommersession eingereicht hat.

SVP-Nationalrat Thomas Burgherr will Entwicklungshilfegelder aus dem Ausland nach Blatten umleiten.
Bild: Anthony Anex / Keystone

Die Schweiz spende bei Erdbeben, Überschwemmungen und anderen Katastrophen oft viel Geld ins Ausland, schreibt der SVPler. Zudem sei die Entwicklungshilfe in den letzten 30 Jahren verdreifacht worden. Burgherr findet, jetzt sei es Zeit, die Not in der Schweiz mit diesem Geld zu lindern und die eigene Bevölkerung zu priorisieren.

«Diese Solidarität im Inland sind wir den Bewohnern von Blatten schuldig», findet er. Burgherr will aber keine zusätzlichen Ausgaben, sondern Entwicklungshilfegelder aus dem Ausland ins Lötschental umleiten. «Damit soll diese grosszügige und wichtige Unterstützung das aktuelle und zukünftige Budget nicht belasten», hält der Nationalrat fest.(luk/fh)