
Die Geschichte von den Fixpreisen tönte gut – zu gut
Alle Verantwortlichen sind weg – entweder in Rente oder in neuen, lukrativen Jobs: Die Verteidigungsministerin, der Kampfjet-Projektleiter, der Programmleiter Air2030, der Rüstungschef und bald auch der Luftwaffenchef. Ausbaden müssen das Debakel um die Kampfjets F-35 ihre Nachfolger. Diese haben nun Klartext gesprochen: Der Festpreis für die 36 neuen Flieger ist nur für die Schweizer fix. Die Amerikaner sprechen von einem Missverständnis.
Dass Beschaffungen oder Investitionen teurer werden ist nichts Aussergewöhnliches. Beim Ausbau der Bahninfrastruktur haben sich die SBB um 14 Milliarden Franken verrechnet.
Problematisch ist das F-35-Fiasko trotzdem. Es ist eines mit Ansage. Die Finanzkontrolle hat den Festpreis infrage gestellt, hat moniert, dass es keinen Gerichtsstand gibt im Streitfall. Und dafür wurde sie von den Verantwortlichen in den Senkel gestellt.
Das Vertrauen in das Verteidigungsdepartement ist dahin. Man sucht nun eine diplomatische Lösung. Das ist gut und recht. Nur hat die Schweiz kein Druckmittel: Wir brauchen eine Luftwaffe, wir brauchen neue Kampfjets. Dass der Bund vom Kaufvertrag zurücktritt, wird zwar als Option geprüft, ist aber eine leere Drohung, das machten die Verantwortlichen mit ihren Aussagen klar.
Die Geschichte von Fixpreisen – welche eine weltweite Premiere gewesen wäre – tönte gut. So gut, dass man die Mahner nicht hören wollte.