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Nach Wahl in den Stadtrat will André Kirchhofer (FDP) nun auch Stadtpräsident werden

Am 18. Mai gelang André Kirchhofer (FDP) der Coup: Er schaffte die Wahl in den Zofinger Stadtrat, obwohl alle Bisherigen wieder antraten. Nun hat er entschieden, auch als Stadtpräsident zu kandidieren.

Die FDP Zofingen portiert André Kirchhofer für die Wahl für das Stadtpräsidium. Gemäss Medienmitteilung schlägt ihn der Vorstand einstimmig zur Nomination durch die Parteiversammlung vor. «Dank seiner langjährigen Tätigkeit im Bereich Politik, Wirtschaft und Kommunikation verfügt er über beste Voraussetzungen für das Amt – vor allem über ausgewiesene Führungserfahrung und strategische Kompetenzen», schreibt die Partei. Kirchhofer erklärt gegenüber dem ZT, dass nach den Wahlen aus der Bevölkerung eine klare Erwartungshaltung an die FDP zu spüren war, einen Kandidaten zu stellen.

In der Mitteilung hält die FDP fest, dass sie nach dem Erfolg bei den Stadtratswahlen zuversichtlich auf die Wahlen für das Stadtpräsidium blicke. «Der Sitzgewinn – erstmals seit Jahren gelang ein Zuwachs – ist ein klares Signal der Wählerinnen und Wähler für Veränderung, Aufbruch und neue Perspektiven.» Offensichtlich sei es Zeit für frische Impulse. Die FDP wolle den Schwung mitnehmen und die Chance für eine Neuausrichtung im Stadtpräsidium nutzen. 

Nomination durch Parteiversammlung steht noch aus

André Kirchhofer hat auf Anhieb das drittbeste Resultat aller Kandidierenden erzielt. «Die Kombination von politischer Erfahrung, persönlichen Stärken und neuem Elan ist somit klar mehrheitsfähig, dies unter Einbezug von Wirtschaft und Gewerbe», findet die FDP. Kirchhofer ist seit 2011 Einwohnerrat, war 2018/2019 Einwohnerratspräsident und von 2021 bis 2025 Präsident der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission.  Die definitive Nomination liegt in der Kompetenz der Parteiversammlung; sie findet am 26. Juli statt.

Der 48-jährige André Kirchhofer ist in der Region Zofingen stark verwurzelt und gut vernetzt, bewegt sich beruflich seit Jahren im Schnittfeld von Politik, Wirtschaft und Kommunikation. Als Vizedirektor beim Schweizerischen Nutzfahrzeugverband Astag (seit 2014) verfügt er über Führungserfahrung auf Stufe Geschäftsleitung; «die Abläufe in Politik und Verwaltung sind ihm auf allen Staatsebenen bestens vertraut, ebenso die verschiedenen Instrumente von politischer Einflussnahme», schreibt die FDP. «Seine Kompetenzen umfassen zudem strategisch-unternehmerische Belange, dies auch dank eines EMBA-Abschlusses in Management und Leadership im November 2024.»

«Es ist eine Art Lebensentscheid»

Kirchhofer sagt, dass ihn das Amt aufgrund der vielfältigen Herausforderungen und des sehr guten Resultats bei den Stadtratswahlen sehr reizt. Er habe sich intensiv Gedanken gemacht, bevor er sich definitiv zur Kandidatur entschieden hat. «Es ist eine Art Lebensentscheid; ein klarer Richtungswechsel», sagt er. Er habe das Gespräch gesucht mit der Familie, dem Freundeskreis, vor allem aber auch mit seinem Arbeitgeber. «Zentrale Voraussetzung war, dass ich die volle Unterstützung der Astag habe», sagt er. Sollte er die Wahl zum Stadtpräsidenten nicht schaffen, könnte er seinen Job bei der Astag weiter ausführen.

Als Präsident von Einwohnerrat und FGPK habe Kirchhofer seine Stärken in Sitzungs- und Teamführung bereits unter Beweis gestellt, schreibt die FDP. Sie ist überzeugt, dass er damit über beste Voraussetzungen für das Amt des Stadtpräsidenten mitbringt: «Unsere Partei will Verantwortung übernehmen», sagt Vorstandsmitglied und Grossrätin Sabina Freiermuth: «André Kirchhofer wird Zofingen weiterbringen.»

Kirchhofer möchte Akzente setzen mit Kommunikation, strategischem Vorgehen und einem klaren Fokus auf das Wesentliche. «Das sind aus meiner Sicht Schlüsselqualifikationen für das Stadtpräsidium», sagt er. Zu seinem Führungsstil gehöre, eine klare Linie zu haben und als Teamplayer zu arbeiten: «Dank jahrelanger Arbeit im Verband, geprägt von Anliegen der Mitglieder, habe ich ein Gespür dafür, wie man mit Leuten umgeht – auch wenn es mal schwierige Situationen sind.» Das Stadtpräsidium sei eine Führungsfunktion, in der es darum gehe, ein Team und eine Verwaltung zusammenzuhalten, diese mitzunehmen auf eine Reise. 

«Wir sind nicht besser als die anderen Gemeinden»

Als Stadtpräsident möchte André Kirchhofer die ganze Region Zofingen in enger Zusammenarbeit stärken. «Mir geht es darum, auf Augenhöhe mit den anderen Gemeinden zusammenzuarbeiten», erklärt er. «Wir sind nicht besser oder wichtiger als die anderen Gemeinden.» Diese Zusammenarbeit müsse der Stadtpräsident koordinieren und mit dem gesamten Stadtrat sicherstellen. Einsetzen will sich Kirchhofer zudem für die Verbesserung der Kommunikation sowie für eine klare Finanz-, Investitions- und Immobilienstrategie. Zudem solle sich der Stadtrat auf strategische Belange konzentrieren und «sich nicht im Operativen verlieren». Es sei ihm ein Anliegen, den Bürgerinnen und Bürgern den Stadtrat und die Gemeindepolitik näherzubringen. «Es soll ein Wir-Gefühl entstehen», sagt er. Auch darum habe er gemeinsam mit seinem Parteikollegen Tobias Hottiger den Podcast «Zofinger Zwischenrufe» gestartet. 

Mit André Kirchhofer kandidiert nun also ein FDP-Mitglied für das Stadtpräsidium. Aktuell ist sein Parteikollege Andreas Rüegger Vizestadtpräsident. In der Mitteilung der FDP heisst es, dass sich Rüegger «auch künftig auf seine bisherigen Aufgaben als Ressortvorsteher Hochbau und auf die Aufgaben als juristische Fachperson im Verwaltungsrat der StWZ AG fokussieren zu wollen». Rüegger wolle sich vermehrt mit seinem ausgewiesenen Fachwissen in raumplanerischen Themen einbringen. Auf Nachfrage sagt André Kirchhofer, dass die FDP eine allfällige Nomination für das Vizepräsidium noch nicht entschieden habe. «Wir werden Gespräche mit den anderen Parteien führen.»

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