
Grosseltern leisten 157 Millionen Stunden Kinderbetreuung pro Jahr
Ohne Grosi und Grosspapi geht es nicht: Die Grosseltern leisten in der Schweiz wichtige Betreuungsarbeit. Für ihre Enkelkinder wenden sie gesamthaft pro Jahr 157 Millionen Stunden auf. Damit ermöglichen sie zahlreichen Eltern, dass sie ihrem Arbeitsleben nachgehen können, ohne dafür eine Kindertagesstätte oder eine andere Einrichtung in Anspruch nehmen zu müssen.
Das geht aus den neuen Zahlen des Bundesamts für Statistik zur Kinderbetreuung im Jahr 2023 hervor. Bei knapp 40 Prozent aller Haushalte mit Kindern unter 13 Jahren werden die Kinder in einer gewöhnlichen Woche von den Grosseltern betreut. Am meisten kommen Grossvater und Grossmutter in ländlichen Gebieten zum Betreuungseinsatz. Dort sind es 47 Prozent der Familien, die auf Hilfe durch die Verwandtschaft zählen können. In den Grossstädten sind es nur 26 Prozent.
Die Eltern der Mutter helfen mehr
Spannend ist der Blick darauf, wer die Betreuung leistet. Es sind deutlich öfter die Grossmütter. In 43,3 Prozent der Fälle wird die Care-Arbeit alleine durch das Grosi geleistet, in 54,1 Prozent teilen sich Grosi und Grosspapa die Arbeit. Nur gerade 2,4 Prozent aller Betreuungsjobs werden nur von Opa geleistet. Erstaunlich ist auch der Einfluss der Verwandtschaftslinie: Hier sind die Angehörigen mütterlicherseits (44 Prozent) deutlich mehr eingespannt als jene väterlicherseits (28 Prozent). Allerdings teilen sich in 29 Prozent der Fälle beide Grosselternpaare die Arbeit.
Insgesamt nehmen in der Schweiz zwei Drittel aller Familien mit Kindern unter 13 Jahren ergänzende Kinderbetreuung in Anspruch. Vier von zehn Kindern besuchen eine Kindertagesstätte oder schulergänzende Betreuungseinrichtung und 6 Prozent eine Tagesfamilie. In der Westschweiz (55 Prozent) gehen prozentual deutlich mehr Kinder in die Kita als in der Deutschschweiz (41 Prozent). Das gilt auch für Tagesfamilien.
Seit Beginn der Erhebung dieser Zahlen im Jahr 2020 haben die Demografen vor allem bei der Kita-Betreuung eine Zunahme bemerkt. Dort stieg der Anteil gesamtschweizerisch um fünf Prozentpunkte.