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Benzingeruch und ratternde Motoren: «Offroad Dragrace» bringt den Kornberg bald zum Beben

Staub, Tempo und Adrenalin: Vom 18. bis zum 20. Juli wird die Graspiste auf dem Kornberg zum Schauplatz für Töffrennen. Mit weit über 100 km/h rasen Fahrerinnen und Fahrer um die Wette. Die Motorsportfreunde Fricktal verraten, worauf es ankommt

In Herznach wird es wieder laut und staubig, denn auf dem Kornberg rattern vom 18. bis zum 20. Juli die Motoren. Der Verein Motorsportfreunde Fricktal veranstaltet zum vierten Mal das «Offroad Dragrace». Mit dabei sind unter anderem die Brüder Thomas und Alex Wyss, die mit ihren Maschinen mit weit über 100 km/h über eine 75 Meter lange Graspiste rasen.

Bereits 2019, 2021 und 2023 fand das Beschleunigungsspektakel auf der Anhöhe des Kornbergs statt. «Bisher haben sich rund 70 Fahrerinnen und Fahrer für das Rennen angemeldet. Einige nehmen in mehreren Kategorien teil, sodass wir momentan bei etwa 120 Starts sind», sagt Nicole Hinden vom Organisationsteam. Noch bis Sonntagabend läuft die offizielle Anmeldungsfrist. «Wenn das Wetter mitspielt, erwarten wir am Samstag und Sonntag jeweils über 500 Zuschauer an der Strecke», so Nicole Hinden.

Bei einem Super-Lauf unter vier Sekunden schnell

Die Beschleunigungsrennen werden im K.-o.-System ausgetragen. Es starten je zwei Konkurrenten parallel auf einer separaten, abgesperrten Piste. Pro Paarung gibt es zwei Läufe. Jeder startet einmal auf der linken und einmal auf der rechten Strecke. Der Gewinner beider Läufe kommt in die nächste Runde. Gibt es ein Unentschieden, wird ein dritter Lauf gestartet.

«Bei einem Super-Lauf legen die Besten die Strecke in knapp unter vier Sekunden zurück», sagt Thomas Wyss. Ein erfolgreicher Lauf hängt von vielen Faktoren ab: einer schnellen Reaktion auf den Start, der richtigen Einschätzung des Bodens und der Fähigkeit, die Kraft des Motors auf die Strecke zu bringen. «Die Reifen müssen greifen. Wenn sie durchdrehen, ist das Rennen verloren», erklärt Thomas Wyss.

Wichtig ist es, die Strecke während des Rennens in gutem Zustand zu halten. Nach einigen Duellen wird der Boden mit einem Traktor wieder geebnet. Zusätzlich muss die Piste gewässert werden, da sonst zu viel Staub aufgewirbelt wird und die Zuschauer kaum noch etwas sehen können. Am Start errichten die Motorsportfreunde zudem eine Wand aus Strohballen, um zu verhindern, dass der Dreck, den die Reifen aufwirbeln, in die Zuschauerzone fliegt.

«Das Fahrerfeld ist eine grosse Familie»

Eine Neuerung in diesem Jahr ist das Fassrennen. Bei diesem Wettbewerb starten zwei Fahrer gleichzeitig, jedoch in entgegengesetzten Richtungen auf derselben Strecke. Sie müssen einen markierten Parcours mit verschiedenen Kurven und Kehren bewältigen. «Da viele Fahrer von weit her anreisen und am Sonntag nicht zu spät abreisen möchten, haben wir entschieden, die K.-o.-Runden und das Finale des regulären Dragraces vom Sonntag auf den Samstag zu verlegen», erklärt Nicole Hinden. Dadurch bleibt der Sonntag frei für das Fassrennen, das als besonders spektakuläre Veranstaltung für das Publikum geplant ist.

Am Freitag startet der Aufbau für die Veranstaltung. Dazu gehören nicht nur die Strecke und Absperrungen, sondern auch das Fahrerlager und das Festzelt. Zwar sind die Fahrerinnen und Fahrer auf der Strecke Konkurrenten, aber wie Thomas Wyss sagt: «Das Fahrerfeld ist eine grosse Familie. Bei technischen Problemen am Töff hilft man einander – und trinkt am Abend zusammen ein Bier.»