
Schwere Sexualdelikte vorgeworfen: Insel-Spitalgruppe trennt sich von Klinikdirektor
Die Berner Insel-Spitalgruppe hat einen Klinikdirektor freigestellt. Grund dafür ist, dass dieser in seiner Rolle als Klinikleiter seine Treue- und Sorgfaltspflichten «in schwerwiegender Weise verletzt» haben soll, wie einer Mitteilung der Gruppe hervorgeht. Die Direktion habe im Februar Hinweise erhalten, dass sich der Mann unangemessen verhalten und geltende Weisungen nicht beachtet haben soll.
Wie SRF berichtet, soll ein Verdacht auf Sexualdelikte des Klinikdirektors vorliegen. Es sei auch eine Strafanzeige eingegangen, weshalb sich die Staatsanwaltschaft bereits seit Anfang Februar mit den Vorwürfen beschäftigt. Dass die Trennung erst jetzt erfolgte, liegt laut der Insel-Gruppe daran, dass man die Vorwürfe zunächst habe intern und extern untersuchen wollen. Dabei hätten sich die erwähnten Verletzungen aufgezeigt.
Anwalt Rolf P. Steinegger erklärte gegenüber dem Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, die ihm vorliegenden Vorwürfe seien so schwerwiegend, dass er die Leitung der Universität Bern und des Inselspitals darüber habe informieren müssen. «Es geht um einen gravierenden Fall mit krasser Gewaltanwendung im sexuellen Bereich über längere Zeit», sagt er. «Darum haben wir nicht nur versucht, dem Opfer zu helfen, sondern zu vermeiden, dass weitere Personen geschädigt werden könnten.»
Die Insel-Spitalgruppe macht aus Persönlichkeitsgründen keine genaueren Angaben zur Person. Gemäss SRF soll es sich beim freigestellten Direktor um einen international vernetzten und renommierten Wissenschaftler handeln. Die betroffene Frau sei Oberärztin und dem mit den Vorwürfen konfrontierten Klinikdirektor direkt untergestellt.(dab/watson.ch)