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Immer mehr Stau auf Aargauer Autobahnen: Hier steht der Verkehr am längsten still

In der Schweiz gibt es immer häufiger Stau. Neue Zahlen des Bundes befeuern die Diskussionen um einen Ausbau der Autobahnen. Vor dem Gubristtunnel stehen die Autos mittlerweile an fast zehn Stunden pro Tag. Ebenfalls neun oder mehr Stunden sind es bei der Verzweigung Limmattal, sowohl auf der A1 wie auf der A3. Im Aargau finden sich zwar keine derartig extremen Stau-Hotspots, die A1 ab Aarau-Ost zählt gemäss einem aktuellen Bericht des Bundesamts für Strassen (Astra) aber doch zu den Stau-Schwerpunkten der Region Zürich/Aargau.

Aus den aktuellen Zahlen lässt sich zudem eine Zunahme der Staus auch in unserem Kanton ablesen. Die meisten Staustunden wurden, wie schon in den Jahren davor, auf der A1 zwischen der Verzweigung Birrfeld und Spreitenbach verzeichnet. Aufgeteilt auf sechs Abschnitte, sammelt das Astra hier Daten. Die Unterschiede sind minimal: Auf allen sechs standen die Verkehrsteilnehmer, auf das ganze Jahr verteilt, um die 500 Stunden im Stau. Durchschnittlich sind es anderthalb Stunden pro Werktag.

Spitzenreiter in Sachen Stau ist der etwas mehr als zwei Kilometer lange Abschnitt zwischen Baden-West und der Verzweigung Birrfeld. Hier staute sich der Verkehr im vergangenen Jahr, in beiden Richtungen zusammengenommen, während deutlich mehr als 500 Stunden. Wobei klar zwischen den zwei Fahrtrichtungen unterschieden werden muss. Denn in Richtung Bern stand der Verkehr wesentlich häufiger und länger still als in Richtung Zürich.

In Richtung Zürich staut es seltener

Konkret kamen auf diesem kurzen Abschnitt Verkehrsteilnehmende in Richtung Bern rund drei Mal länger nur im langsamen Kolonnenverkehr vorwärts als in der Gegenrichtung. Auf den fünf Abschnitten weiter östlich sind die Unterschiede gar noch grösser. In Richtung Zürich staut es viel seltener. Ein Grund dafür dürfte die Verzweigung Birrfeld selbst sein, wo sich der Verkehr aus Zürich kommend massiert, ehe er sich in Richtung Bern und Basel aufteilt.

Wie stark der Verkehr in den letzten Jahren auch auf der Aargauer Autobahn zugenommen hat, zeigt der Vergleich mit den Vorjahren auf diesem Abschnitt. Die Anzahl Staustunden haben seit der Pandemie und dem Lockdown 2020 in jedem Jahr kontinuierlich zugenommen. Von 2021 bis 2024 beträgt das Plus rund 80 Prozent. Wie erwähnt, sieht es in den Abschnitten der A1 weiter östlich ähnlich aus – auch im Jahresvergleich.

Das Astra erfasst die Staustunden mithilfe der Verkehrsmeldungen von Viasuisse. Die Daten werden mit einem Statistikprogramm aufbereitet und daraus die Staustunden berechnet. Diese wurden kürzlich im Verkehrsflussbericht des Bundesamts für Strassen veröffentlicht. In diesem Bericht ebenfalls vermerkt ist der A1-Abschnitt zwischen Rothrist und der Verzweigung Wiggertal. Hier gab es 2024 keine 50 Staustunden. Und doch einige mehr als in den Jahren davor. Weitere Autobahnabschnitte auf dem Kantonsgebiet sind im Bericht leider nicht aufgeführt.

Die Zahlen des Bundes zeigen, dass das Stauproblem auf Schweizer Autobahnen vor allem eines der Region Zürich ist. Aber eben auch, dass der Ostaargau verkehrstechnisch immer mehr mit diesem Gebiet zusammenhängt – mit den staumässigen Nachteilen, die sich daraus ergeben.