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Sperrgut war wochenlang illegal an Bushaltestelle deponiert: Wie häufig das auftritt – und wer dafür aufkommt

Über Wochen stand Sperrmüll an der Bushaltestelle Ringstrasse in Wohlen. Es wurde nicht weniger, sondern stetig mehr – bis der Werkhof aufräumte. Bezahlen muss dafür aber nicht die Gemeinde, sondern die Grundeigentümerschaft.

Das Schwierigste daran, Sperrgut zu entsorgen, ist der Transport. Könnte man meinen. An diversem Müll am Strassenrand oder sonst wo zeigt sich, dass man offenbar auch an anderem scheitern kann. Etwa daran, Gebührenmarken auf die Objekte zu kleben, wie es sich gehört.

Mindestens einen Monat lang stand kürzlich ein komplett zerlegter Schrank ohne solche Marken bei der Bushaltestelle Ringstrasse in Wohlen. Kein Einzelfall, wie es bei der Fachstelle Umwelt und Energie der Gemeinde auf Anfrage heisst. Zwar verhalte sich die grosse Mehrheit der Bevölkerung beim Entsorgen korrekt.

Aber: «Bei einzelnen Mehrfamilienhäusern ist dieses Phänomen leider häufig anzutreffen, gut sichtbar und daher sehr störend». Auch finde illegale Entsorgung im Wald statt. «Dies ist aufgrund der Gefährdung der Umwelt noch wesentlich problematischer.»

Müll sammelte sich mehr und mehr an

Bei der Bushaltestelle sammelte sich über die Wochen immer mehr Müll an. «Das ist der ‹Broken-Windows-Effekt›», erklärt die Gemeinde. «Wird nicht umgehend aufgeräumt, fallen die Hemmungen für Nachahmungen.» Eigentümerinnen und Verwaltungen seien deshalb in der Pflicht, Ordnung zu halten. «In ihrem eigenen Interesse, weil der Abfall in ihren Besitz übergeht, sobald dieser auf ihrem Grundstück deponiert wird.»

Und das bedeutet wiederum, auch die Kosten für die Entsorgung. Im vorliegenden Fall hat zwar der Werkhof aufgeräumt. Das tut er, wenn entweder eine Gefährdung für die Umwelt oder die Gesundheit von Mensch und Tier besteht oder wenn die Eigentümerschaft (oder die Verursacher) über längere Zeit nicht handeln. Sprich: Den Abfall nicht fachgerecht entsorgen. Das hat nun eben der Wohler Werkhof getan – bezahlen muss dafür aber der Grundeigentümer.

Und wie ginge es nun richtig, das Entsorgen? In Wohlen kann das Sperrgut (nur brennbares Material, welches nicht recycelt werden kann) wöchentlich der Abfuhr mitgeben, wie die Gemeinde erklärt. Bezahlt wird per Gebührenmarke pro Objekt, diese können bei der Gemeinde bezogen werden. Sperrgut und alle anderen Abfälle können ausserdem bei den Gemeindesammelstellen richtig entsorgt werden.

Über Wochen hat sich immer mehr Müll angesammelt. Broken-Windows-Effekt nennt sich dieses Phänomen.
Bild (23.6.2025): Philipp Eller

Zu guter Letzt besteht auch noch die Möglichkeit, seinen Müll bei der Sammelstelle Bringszu entsorgen. Allerdings: «Teilweise werden Möbel auch bei den Sammelstellen illegal entsorgt.» Es scheint tatsächlich, als sei der Transport nicht das Schwierigste bei der Entsorgung.