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Wandbild mit Kritik an Trump in Frankreich wird zur Sensation

Die Freiheitsstatue von Judith de Leeuw hat ihre Hände im Gesicht – ein Ausdruck der Verzweiflung. De Leeuw ist egal, dass ihr aufsehenerregendes Bild bei der Partei von US-Präsident Donald Trump nicht gut ankommt.

Die Strassenkünstlerin Judith de Leeuw hat mit einer riesigen Abbildung der amerikanischen Freiheitsstatue mit Händen vor den Augen für eine Internetsensation gesorgt. Fotos davon sind online millionenfach angesehen worden. Das Bild an einer Hausfassade in der französischen Stadt Roubaix gilt als Kritik an der Einwanderungs- und Abschiebungspolitik von US-Präsident Donald Trump. Roubaix hat eine grosse Einwanderergemeinde.

Die in Amsterdam ansässige de Leeuw bezeichnet ihre Kunst als «stille Erinnerung daran, was Freiheit sein sollte». Für Migrantinnen und Migranten und «diejenigen, die an den Rand gedrängt, zum Schweigen gebracht oder nicht gesehen werden», wirke die Freiheit wie etwas Unerreichbares.

Das Wandgemälde ziert diese Hausmauer in Roubaix, Nordfrankreich.
Bild: Sylvain Plazy / AP

Die Ende des 19. Jahrhunderts von Frankreich an die USA verschenkte Original-Freiheitsstatue in New York sei «einst ein glänzendes Symbol der Freiheit» gewesen, teilte de Leeuw in einem Post am amerikanischen Unabhängigkeitstag, dem 4. Juli, bei Facebook mit. Inzwischen trage die Statue «das Leid der verlorenen Bedeutung».

Im republikanischen US-Abgeordneten Tim Burchett aus Tennessee hat de Leeuws Kunst keinen Fan. Die Kunst «ekelt mich an», schrieb der Politiker auf der Plattform X. Ein Onkel von ihm habe in Frankreich gekämpft und sei dort gefallen. US-Soldaten waren im Ersten und Zweiten Weltkrieg in Frankreich im Einsatz.


Screenshot: X

Doch die Strassenkünstlerin zeigt sich unbeeindruckt von solcher Kritik. «Es macht mir nichts, bei der Donald-Trump-Bewegung verhasst zu sein», sagte de Leeuw in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. «Es tut mir nicht leid. Es ist richtig, das zu tun.»

Auch die Stadt Roubaix steht zu dem Wandbild. Der stellvertretende Bürgermeister Frédéric Lefebvre sagte dem Sender France 3, die Kunst sei «eine sehr starke und mächtige politische Botschaft».

Roubaix ist eine der ärmsten Städte in Frankreich. Das Fassadenbild ist Teil eines Strassenkulturfestivals, das von der Stadt unterstützt wird.(dpa)