
Risiko Tigermücken: Aargauer Jungfreisinnige fordern Tessiner Erfolgsprojekt auch für die Nordwestschweiz
Die Asiatische Tigermücke ist längst kein exotisches Problem mehr. Sie hat sich in den letzten Jahren zunehmend in der Schweiz ausgebreitet – auch im Aargau. Das schreiben die Jungfreisinnigen Aargau in einer Mitteilung und fordern deshalb vom Regierungsrat konkrete Schritte zur Bekämpfung. Dabei setzen sie auf ein innovatives Mittel: das Aussetzen steriler Tigermücken-Männchen.

Bild: zvg
«Es ist wichtig, jetzt zu handeln und nicht zuzuwarten, bis die Zahl der Tigermücken ins Unermessliche steigt», sagt Anna Staub, Vorstandsmitglied der Jungfreisinnigen Aargau. Eine frühzeitige Bekämpfung wichtig: «Damit sparen wir sowohl bei der Bekämpfung als auch bei den Auswirkungen auf die Gesundheit Kosten.» Denn Tigermücken sind nicht nur lästig, sie übertragen auch gefährliche Krankheitserreger.
Gefahren: Chikungunya-, Dengue- und Zika-Viren
Das Zentrum für Reisemedizin der Universität Zürich warnt: Tigermücken könnten Erreger wie Chikungunya-, Dengue- und Zika-Viren übertragen. Bislang seien hierzulande Erkrankungen, die auf diese Viren zurückzuführen waren, aber primär mit Reisen in Risikogebiete verbunden gewesen. In der Schweiz habe sich zwar niemand Sorgen machen müssen, sich mit einer dieser Infektionen anzustecken. Doch mit zunehmender Tigermücken-Population müsse die Situation auch in der Schweiz aufmerksamer verfolgt werden.
Auch Etienne Frey, Vizepräsident der Jungfreisinnigen Aargau und Präsident der Jungfreisinnigen Brugg-Fricktal, warnt vor Untätigkeit: «Die Tigermücke ist im Kanton Aargau nachgewiesenermassen im Fricktal präsent– in Stein, Möhlin, Rheinfelden und Kaiseraugst.» Man müsse den Regionen die Möglichkeit geben, sie gezielt zu bekämpfen. Das Aussetzen von sterilen Männchen ist laut den Jungfreisinnigen Aargau die beste Möglichkeit, da die Männchen nicht stechen würden und die Anzahl so gesichert sinken würde.

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Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft bereits erfolgreich im Tessin. Wie das SRF berichtete, konnte dort die Mückenpopulation so um ganze 90 Prozent gesenkt werden. Auch in anderen Ländern wie Singapur kommt diese Methode erfolgreich zum Einsatz. Die Jungfreisinnigen fordern nun, dass der Aargau gemeinsam mit den Kantonen Basel-Stadt, Basel-Landschaft und Solothurn ein ähnliches Projekt prüft.(zen)