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Im Gegensatz zum FC Aarau: Brack schafft den Aufstieg in die Super League

Nach Jahren als Namensgeber der Challenge League steigt der Aargauer Onlinehändler eine Liga auf und wird zugleich Sponsor von Nachwuchsturnieren. «Die Kinder tragen jetzt auch dasselbe Logo wie die Profis», erklärte der Marketingchef.

Brack hat das geschafft, was dem FC Aarau zuletzt knapp nicht gelungen ist: den Aufstieg in die Super League, die ab jetzt «Brack Super League» heisst. Der Onlinehändler aus dem Aargau istder neue Titelsponsorder höchsten Schweizer Fussballliga. Der Vertrag gilt vorerst für fünf Jahre.

Brack war von 2013 bis 2021 Namensgeber der Challenge League. Mit der höheren Spielklasse steigt das Unternehmen auch werbetechnisch in eine andere Liga. Über 12’000 Personen schauten sich letzte Saison im Durchschnitt die Fussballspiele in den Stadien an, 2,8 Millionen Menschen waren es insgesamt. «Wir haben jetzt einen Sponsor, der wirklich das Produkt liebt», sagte Liga-Kommunikationsleiter Philippe Guggisberg zum Engagement von Brack für den Schweizer Fussball. «Ich kann sagen, das hatten wir als Schweizer Liga noch nie.»

Philippe Guggisberg, Kommunikationsleiter der Schweizer Fussballliga, beim Medientreffen im Fifa-Museum in Zürich.
Bild: Claudio Thoma

Dass es Brack mit dem Engagement ernst meint, brachte Marketingchef Roman Reichelt zum Ausdruck: «Wir haben entschieden, dass wir ‹all in› gehen. Es ist ein Effort der gesamten Firma. Jede Abteilung denkt jetzt Fussball.» Leere Worte seien das nicht: Brack genügt sich nicht als reiner Namensgeber, sondern investiert auch in den Nachwuchs des Schweizer Fussballs: namentlich in die Youth League, den Swiss Girls Cup oder den «Aargauer Weg». «Die Kinder tragen jetzt auch dasselbe Logo wie die Profis», sagte Reichelt.

Vom Nachwuchs bis zu den Profis im Schweizer Fussball ist Brack fortan als Sponsor vertreten, erklärte Marketingchef Roman Reichelt.
Bild: Claudio Thoma

Passend zur Neupositionierung der Firma

Als bisheriger Partner des FC Aarau wäre ein sportlicher Aufstieg des Teams zwar dramaturgisch zum perfekten Zeitpunkt gekommen, erklärte Brack-Sponsoringleiter Christoph Frei. Doch auch sonst passe das Momentum: Die jetzige Frauen-EM hat laut Roman Reichelt den Stellenwert des Fussballs in der Schweiz weiter gesteigert, «noch mehr als an der Euro 2008».

Und auch das Unternehmen Brack Alltronmit über 1300 Angestellten in Mägenwil AG und Willisau LUerlebe gerade einen Aufschwung: Im Mai startete esein Rebrandingmit einer gross angelegten Werbekampagne. Brack will sich als frische, moderne Marke positionieren. «Wir geben Vollgas und wollen aufholen», sagte Reichelt. «Wir sind der grösste unabhängige Onlinehändler in der Schweiz und wollen den Markt nicht einfach den anderen überlassen.»

Roland Brack hat vor 30 Jahren Brack.ch gegründet, heute eine der erfolgreichsten Unternehmen im Online-Handel.
Bild: Raphael Dupain

Gemeint ist damit unter anderem der zur Migros-Gruppe gehörende Konkurrent Digitec Galaxus mit Vertriebszentrum in Wohlen. Roman Reichelt selbstwar zuvor Marketingchef der Credit Suisse, dem bisherigen Titelsponsor der Super League.

Werbevideos erstellt mit KI

«Wir sind uns bewusst, dass wir eine kleine Firma sind und kein Milliardenkonzern», sagt er. Das Budget für die grösste Werbekampagne der Firmengeschichte sei begrenzt. Deshalb wurde man kreativ: Die Werbevideos zum Beispiel, die vor und nach dem Anpfiff in den Stadien gezeigt werden, wurden mit künstlicher Intelligenz erstellt.

In den Kampagnen werden keine Fussballstars gezeigt, sondern einfach Menschen, die Fussball mögen. «Pack aus, was in dir steckt» lautet das Motto der Kampagne. Entsprechend werde in dieser Saison der Ball vor jedem Super-League-Spiel aus einer Brack-Kartonkiste ausgepackt.

Während der Spiele wird bei Brack 90 Minuten lang ein bestimmtes Produkt zu stark reduziertem Preis angeboten werden. Die Aktion beginnt am Freitag um 20.30 Uhr beim Liga-Auftaktspiel zwischen dem FC Zürich und dem FC Sion. «Wir wollen der Bevölkerung ins Gedächtnis rufen: Nach der Euro geht es gleich weiter», so Roman Reichelt.

Brack verkaufte bisher vorwiegend elektronische Geräte. Ab Freitag wird der Händler neu alles vermarkten, was mit Fussball zu tun hat: Schuhe oder sonstige Ausrüstung zum Spielen, Trikots und Markenartikel der Mannschaften sowie Bier – zum Spiele schauen und Mitfiebern. «Das scheint vielleicht banal, aber für uns ist es ein grosses wirtschaftliches Commitment.»

Roman Reichelt, Marketingchef von Brack Alltron.
Bild: Claudio Thoma