
Eine kurze Abkühlung in der Wigger? – Deshalb ist das aktuell keine gute Idee
In der Wigger zu baden, ist derzeit nicht empfehlenswert. Die kantonale Dienststelle Umwelt und Energie hat mikrobiologische Messungen im Fluss bei Reiden durchgeführt. Die Badewasserqualität erweist sich als ungenügend. Seitens des Kantons Luzern wird diese der Stufe D zugeordnet. Die Gemeinde Reiden hat auf ihrer Website daher mitgeteilt, dass man im Wigger-Abschnitt im gesamten Gemeindegebiet derzeit nicht baden sollte.
Auf Anfrage erklärt Manuel Kunz, Teamleiter Oberflächengewässer beim Kanton, dass derzeit eine Belastung der Fliessgewässer und Seen mit Keimen vorliegt. Dies, weil aufgrund der ergiebigen Regenfällen in den letzten Wochen einige Abwassersysteme das Wasser nicht zurückbehalten konnten und dieses dann in die Gewässer gelangte. «Gerade die Messstation in Reiden befindet sich unterhalb der Stelle, wo die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in die Wigger einleitet», so Kunz.
Es drohen Magen-Darm-Probleme
Die Gefahr sei nun, dass die Leute krank werden und Magen-Darm-Probleme haben könnten, wenn sie das Wasser schlucken. Kunz: «Die Situation sollte sich nach einigen Tagen wieder verbessern, einen konkreten Zeitpunkt ist jedoch schwierig zu nennen.» Der Kanton Luzern empfehle grundsätzlich, nach starken Regenfällen oder bei Hochwasser nicht in Flüssen zu baden.
Was die Auswirkungen sein könnten, zeigte sich kürzlich in der Reuss bei Bremgarten. Die Rekruten der Polizeischule Hitzkirch führten Übungen im Fluss durch. Danach waren fast 70 Prozent der Teilnehmenden krank, sagte ein Schüler gegenüber «20 Minuten». Als sich bestätigt hatte, dass die Magen-Darm-Erkrankungen der Rekruten auf das Wasser in der Reuss zurückzuführen sind, hat sich die Polizeischule dazu entschieden, den Standort zu wechseln. (fmü)