
Thema Mobbing war schon länger latent vorhanden – Stadtrat Aarburg leitet Untersuchung der gesamten Verwaltung ein
Im Juli erhielt der Stadtrat Aarburg ein Schreiben mit dem Vorwurf, dass eine Mitarbeiterin der Abteilung Soziale Dienste wiederholt und systematisch gemobbt werde. Nun handelt die Behörde, wie aus einer Mitteilung von gestern Dienstag hervorgeht. Konkret leitet der Stadtrat Aarburg eine Untersuchung mit externer Unterstützung ein, um Missstände auf der Stadtverwaltung aufzuklären und zu beheben. «Wir wollen nun abklären, was es mit diesem Schreiben auf sich hat – und ob es auch noch weitere Vorfälle gibt», sagt Stadtpräsident Hans-Ulrich Schär auf Nachfrage.
Daher wird nun die Arbeitskultur nicht nur auf der Abteilung Soziale Dienste, sondern auf der ganzen Verwaltung unter die Lupe genommen. Geprüft wird, inwiefern verschiedene Meinungen akzeptiert werden und wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestärkt werden können. Einerseits wolle der Stadtrat Personen vor willkürlichem Fehlverhalten bewahren, anderseits sollen Beschuldigte vor ungerechtfertigten Vorwürfen geschützt werden.
Man verpflichte sich zur Aufklärung und werde «die geschilderten Vorfälle nicht mehr tolerieren oder als Einzelfälle bezeichnen», hält der Stadtrat weiter fest. Das Thema Mobbing sei schon länger in der Stadtverwaltung latent vorhanden gewesen und der Stadtrat habe auch schon versucht, den Vorwürfen nachzugehen, sagt Schär. Diese hätten sich dann weder bestätigt, noch hätten sie widerlegt werden können.
«Wir wollen nun nicht mit dem Finger auf eine Abteilung zeigen, sondern richtig hinschauen», so der Stadtpräsident. Daher dürfe die Untersuchung auch die Zeit brauchen, die sie benötige. An seiner Sitzung vom Montag hat der Stadtrat entschieden, für die Untersuchung insgesamt 10’000 Franken zu sprechen. Damit soll gemäss Mitteilung eine externe Begleitung bezahlt werden.
Um eine faire Untersuchung zu gewährleisten, sei dies nötig, heisst es in der Mitteilung. Welche Firma den Auftrag erhält, sei derzeit noch unklar, so Schär. Aktuell würden Offerten eingeholt. Ebenfalls offen ist, wie komplex der Fall ist und wie viele Personen in den Konflikt involviert sind.
Unabhängig vom Ausgang der Untersuchung erwarte man von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einen gegenseitig fairen, respektvollen und wertschätzenden Umgang, schreibt der Stadtrat. Zudem müssten die persönlichen Grenzen respektiert werden, «auf die Kolleginnen und Kollegen im zwischenmenschlichen Kontakt Anspruch erheben». Der Stadtrat hält dazu abschliessend fest: «Integritätsverletzungen werden nicht toleriert.» (lil/lbr)