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Ein Grillausflug, der keiner war

Es sollte ein gemütlicher Grillausflug werden. Aber ein Privatweg, angriffslustige Bremsen und ein Vorhängeschloss durchkreuzten den sorgfältig ausgearbeiteten Plan. Doch dazu später mehr.

An diesem Samstagmorgen beschloss meine 2-jährige Tochter, dass sie um 6 Uhr genug geschlafen hatte. Wir waren also früh wach und hatten ausgiebig Zeit, um Pläne für den Tag zu schmieden. Bei dem schönen Wetter bot sich ein Ausflug zu einer schönen Grillstelle an. Online fand ich einen lauschigen Grillplatz in Reiden. Nachdem Würste und Brot besorgt waren, gings los.

Wir parkten das Auto am Rand eines kleinen Waldwegs und fragten Google-Maps, wie wir nun zum Grillplatz kommen. Zuverlässig lotste uns die App in Richtung eines kleinen Weges. An der Seite war ein Schild montiert: «Privatweg, Durchgang verboten!». Wir gingen trotzdem weiter. Die Grillstelle war nirgends zu sehen und ich wurde skeptisch. Auf Nachfrage bei einer vorbeifahrenden Autofahrerin – die uns trotz der verbotenen Benutzung des Weges freundlich Auskunft gab – erfuhren wir, dass wir in die falsche Richtung laufen. 

Also, Kommando zurück. Am Ausgangspunkt angekommen, wartete ein steiler Waldweg. Als wir knapp die Hälfte geschafft hatten, sah ich oben am Hügel die Grillstelle. Das Ziel vor Augen stapften wir weiter und wurden sogleich von einem Schwarm Bremsen angegriffen. Irgendwo in der Nähe mussten die Biester ihr Nest angelegt haben. Meine Tochter hatte gar keine Freude daran und schrie wie am Spiess. Sie wollte wieder zurück. Also liefen wir den Hügel wieder runter und entschieden uns zurück nach Zofingen zu fahren. Schliesslich bietet der Heiternplatz auch zwei Grillstellen – hoffentlich ohne aggressive Bremsen.

Auf dem Heitern angekommen, meldete sich langsam der Hunger und ich wollte mich gleich ans Werk machen und das Feuer entfachen. Ein Vorhängeschloss am Holzschuppen bremste mein Enthusiasmus aber sogleich wieder aus. Ohne Holz kein Feuer.

Meine Tochter verlor langsam die Geduld und vermeldete lautstark, dass es nun langsam Zeit ist etwas zu essen. Nach zwei Stunden umherirren, diversen Bremsenangriffen und dem Dämpfer durch das abgeschlossene Holz, entschieden wir uns wieder nach Hause zu fahren.

«Grilliert» wurden die Würste schliesslich auf dem Herd.