
Müller Martini zentralisiert ihre Strukturen und die Stadt Zofingen gewinnt 200 Arbeitsplätze
Nach der Übernahme vor zwei Jahren folgt nun die Integration: 200 Arbeitsplätze der Hunkeler AG in Wikon werden nach Zofingen zu Müller Martini verlegt. Dies vermeldete die Nachrichtenplattform punkt4info. Die Reorganisation sei eine Reaktion auf die veränderten Marktbedingungen und solle die Widerstandsfähigkeit der Müller Martini Gruppe steigern. Denn die hohen Zölle im Schlüsselmarkt der USA sowie Währungsverluste belasten die Geschäftsentwicklung. Gleichzeitig sei die Investitionsbereitschaft der globalen Kundschaft kleiner geworden.
Die Hunkeler AG produziert in Wikon Papier-Finishing-Systeme und ist seit 1922 in der Druckindustrie tätig. Als das Unternehmen vor zwei Jahren durch Müller Martini übernommen wurde, beschäftigte es etwa 280 Mitarbeitende rund um den Globus. Bei der Übernahme wurde damals angekündigt, dass es zu keinen Entlassungen komme. Dieses Ziel wird auch jetzt kommuniziert: Ein Personalabbau, der über die natürliche Fluktuation und Pensionierungen hinausgeht, sei nicht geplant, schreibt punkt4info. Trotz der Integration in Zofingen bleiben die Marke Hunkeler genauso wie der Hunkeler Innovationday als Branchenevent erhalten. Bis Ende 2026 soll die Integration in Zofingen abgeschlossen sein.
Nicht von der Zentralisierung betroffen sei die Hunkeler-Tochter Hunkeler Fertigung AG, schreibt der Willisauer Bote. Der regionale CNC-Lohnfertiger für Bauteile für die Maschinenindustrie bleibt mit 34 Mitarbeitern weiterhin in Wikon.
Wikons Gemeindepräsident André Wyss hat nach der Übernahme von Hunkeler durch Müller Martini im Jahr 2023 damit gerechnet, dass die Zusammenführung an einem Standort eines Tages kommen wird. Trotzdem sei dies nun ein herber Schlag. «Wir verlieren ein hier stark verwurzeltes Unternehmen, das den Namen Wikon in die weite Welt hinaustrug», sagt er gegenüber dem Willisauer Boten. Entsprechend dankbar ist Wyss, dass die Hunkeler Fertigung weiterhin in Wikon produzieren wird – und die Arbeitsplätze von Hunkeler in der Region erhalten bleiben.