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Nach acht Jahren wieder: «Tage des Schweizer Holzes» im Schöftler Wald

Vom 12. bis 14. September finden die «Tage des Schweizer Holzes» statt. Im Suhrental haben dafür 10 Betriebe zusammengespannt. Am Freitag gab es ein spezielles Programm für Schulklassen.

Am regnerischen Freitagmorgen liegt eine gespannte Stimmung über dem Waldhaus Moos in Schöftland. Die AZ hat die Klasse 5b aus Schöftland anlässlich der «Tage des Schweizer Holzes» auf dem Rundgang begleitet. Der Rundgang durch den Wald führt die rund 200 Schülerinnen und Schüler von Posten zu Posten. Überall geht es um unterschiedliche Aspekte des Umgangs und der Arbeit mit Holz. «Die Tage des Holzes finden im Wald statt, um ein möglichst authentisches Erlebnis zu bieten», so Thomas Hunziker. Er ist in der Geschäftsführung und der Projektleitung der Brunner Zimmerei Holzbau GmbH tätig sowie einer der Mitorganisatoren des Anlasses.

Von Kaltblutpferden, die Baumstämme durch das Dickicht ziehen, bis hin zu grossen Baggern und Sägemaschinen, die als Demonstrationsobjekte bereitstehen, gibt es viel zu sehen. Die Highlights für die Kinder sind eindeutig die riesigen Maschinen und das Hantieren mit Werkzeugen. So dürfen sie etwa ein Loch in einen Holzstamm bohren, um daraus einen Topf für einen kleinen Baum oder einen gut riechenden Zweig zu machen, und mit der Motorsäge einen eigenen Baumring abschneiden.

An einem Stand bohrte ein Schüler der Klasse 5b ein Loch in einen Holzstamm und setzte einen Zweig ein
Bild: Lionel Schinz

An jedem Stand entlang des Rundganges erklären Fachleute ihr Berufsfeld. So erhalten die Kinder nicht nur spannende Eindrücke, sondern auch authentische Einblicke in den Arbeitsalltag der Profis. Einige Stände zeigen auch Ausbildungsmöglichkeiten auf. «Hier seht ihr, Geometrie und Mathematik sind wichtig im Beruf des Zimmermanns – und auch, wer früher mit Lego spielte, hat einen Vorteil», sagt Hunziker zu den interessierten Kindern und zeigt auf den Plan eines aktuellen Projektes. Ausserdem gibt es einen kleinen Fragebogen, der die Kinder während des Rundganges anregt, noch genauer hinzuhören, Fragen zu stellen und sich ihr Wissen zu erarbeiten.

Leon Gsell erklärt der Klasse 5b aus Schöftland seine Arbeit
Bild: Lionel Schinz

Besonders eindrücklich beschreibt Leon Gsell, Förster und Betriebsleiter des Forstbetriebs Suhrental-Ruedertal, was ihm an seiner Arbeit am Herzen liegt: «Ein Bäumchen, das wir heute anpflanzen, wird in 150 Jahren ein grosser Baum sein und die Menschen können sich dann daran erfreuen.» Auch Gsell hat bei der Planung und Organisation des Anlasses mitgeholfen.

Kaltblutpferd zieht einen Holzstamm durch den Wald in Schöftland.
Bild: Lionel Schinz

Zehn Betriebe ziehen an einem Strang

Auf die Beine gestellt wird die Veranstaltung von zehn Betrieben aus der Region, seit Anfang Jahr planen sie die hiesigen «Tage des Schweizer Holzes» gemeinsam. Anfang dieser Woche bauten sie die Posten im Wald auf. Zudem ist für mehrere Grillstellen und Brunnen rund um das Waldhaus Moos gesorgt. Den Anlass kann man das ganze Wochenende von 9:00 bis 16:00 besuchen. Egal ob Schüler oder nicht, am Wochenende sind alle willkommen. Die Parkplätze befinden sich am Start des Rundgangs, am Ende des Beendelweg in Schöftland. Vom Bahnhof ist es ein 20-minütiger Spaziergang zum Start des Rundganges, es gibt aber auch eine Bushaltestelle in der Nähe. Die ganzen Stände werden nächste Woche wieder abgebaut, aber ein neuer Brunnen darf bleiben: Er soll den alten beim Waldhaus ersetzen.

Mobile Entrindungsmaschine im Einsatz an den «Tagen des Schweizer Holzes»
Bild: Lionel Schinz

«Diese Veranstaltung fand zuletzt vor acht Jahren statt», erzählt Hunziker. Er betont: «Wir möchten die Leute auf den Rohstoff Holz sensibilisieren, den wir täglich antreffen.» Genau das ist das Ziel dieser drei Tage: durch Hören, Sehen, Fühlen und Mitmachen das Thema Holz genauer kennenzulernen.