
Nach fast 20 Jahren: FC-Aarau-Urgestein verlässt das Brügglifeld
Eins, zwei, drei, vier, fünf – sechs (!) schwere Knieverletzungen erlitt Miguel Peralta. Fünf Mal schaffte er auf bewundernswerte Art und Weise den Sprung zurück ins FCA-Kader und auf den Platz. Sogar Weltstar Kyle Walker, einer der besten aller Zeiten auf Peraltas Rechtsverteidiger-Position, wurde auf das Schicksal des Schönenwerders aufmerksam und wandte sich 2019 mit einem handgeschriebenen Brief an Peralta.
Der sechste Rückschlag, ein weiterer Kreuzbandriss in einem Heimspiel gegen GC, war dann der eine zu viel. Peralta hörte auf seinen Körper und trat im Sommer 2021 mit nur gerade 25 Jahren zurück. Mit den herzzerreissenden Worten: «Von klein auf war es mein Ziel, das Trikot überzustreifen und im Brügglifeld aufzulaufen. Viele Hindernisse wurden mir in den Weg gestellt. Ich wollte nicht akzeptieren, dass ich meinen Traum nicht weiterleben kann. Doch jetzt möchte ich meinem Körper Ruhe gönnen. All die Jahre, in denen ich meinen Körper strapaziert habe, um weiter meinen Traum zu verfolgen, sind jetzt vorbei.»

Bild: Marc Schumacher
Karriere beim FC Aarau: Vom Rechtsverteidiger zum Sponsoring-Leiter
Peralta, von dessen Antritt und Technik die ehemaligen Teamkollegen bis heute schwärmen und dem ohne Verletzungspech die Türen auf die internationale Fussballbühne offen gestanden wären, verabschiedete sich 2021 vom Profifussballer. Nach «nur» 49 Einsätzen in sechs Jahren als FCA-Profi.
Es war ein Abschied vom Leben als Berufsfussballer – das Hobbykicken aber liess sich Peralta nicht nehmen. Mit seinem Heimatverein FC Schönenwerd-Niedergösgen gewann er 2023 sogar den Aargauer Cup.

Bild: Chris Iseli
Und auch dem FC Aarau hielt Peralta nach dem Karriereende die Treue. Er zog innerhalb des Brügglifeld-Stadions von der Spielergarderobe einen Stock höher in die Büros der Geschäftsstelle. Dort wurde er Teil der Marketing- und Sponsoringabteilung und hatte als Ansprechpartner für Sponsoren und Projektleiter auch in dieser Rolle eine wichtige Funktion. Zuletzt wurde er zum «Leiter Sponsoring» befördert. Kurios: Der heutige FCA-CEO Sandro Burki war schon zu Spielerzeiten Peraltas Chef – als langjähriger Captain des Profiteams. Die beiden verbindet mittlerweile eine Freundschaft.
Und nun endet nach gut vier Jahren auch das letzte Kapitel von Peraltas Geschichte beim FC Aarau: Gemäss «AZ-Infos» hat der mittlerweile 29-Jährige die Kündigung eingereicht. Bis Ende Jahr wird er noch für den FCA tätig sein und dann eine neue Herausforderung in der Immobilienbranche annehmen. Nach knapp 20 Jahren als Junior, Profi und Funktionär im Brügglifeld.
Peralta sagt zu seinem Abgang: «Ich habe über die Hälfte meines Lebens beim FC Aarau verbracht. Wie als Fussballer braucht es auch im normalen Berufsleben manchmal eine neue Herausforderung – für mich ist dieser Zeitpunkt gekommen. Aber klar ist: Ich werde immer Aarauer sein und so oft wie möglich zurückkommen ins Brügglifeld.»