
Die Freiburger Premiere endet mit einer leisen Basler Enttäuschung
Die Rückkehr auf die europäische Bühne hat sich der FC Basel schöner ausgemalt. Das erste Nachbarschafts-Derby gegen den SC Freiburg endete mit einer leisen Enttäuschung und einer 1:2 (0:1)-Niederlage.
Zwar liegen nur 55 Kilometer Luftlinie zwischen den beiden Fussballstandorten Basel und Freiburg, doch ein Duell in einem Wettbewerb gab es zuvor noch nie. Dementsprechend war es ein Wunschlos, mit dem diese Lücke in der Geschichte der beiden Klubs geschlossen wurde. Und fussballerisch war der Unterschied zwischen einem gestandenen Bundesligateam und dem Schweizer Meister nicht zu übersehen.
Telegramm und Ergebnisse
Freiburg – Basel 2:1 (1:0)
Europa-Park Stadion, Freiburg. – 34’200 Zuschauende (ausverkauft). – SR: Luis Godinho (Por). – Tore: 31. Osterhage 1:0. 57. Eggestein (Grifo) 2:0. 84. Otele (Leroy) 2:1.
Freiburg: Atubolu; Kübler, Jung, Ginter, Günter (71. Makengo); Eggestein, Osterhage; Grifo (75. Scherhant), Manzambi (90. Dinkci), Beste (71. Treu); Adamu (75. Matanovic).
Basel: Salvi; Tsunemoto (58. Vouilloz), Barisic, Adjetey (83. Rüegg), Schmid; Metinho, Leroy; Salah, Shaqiri, Junior Zé (58. Agbonifo), Ajeti (72. Broschinski).
Bemerkungen: Basel ohne Hitz, Traoré, van Breemen, Koindredi (verletzt), Kaio Eduardo, Gauto, Akahomen (ohne Aufgebot). Freiburg ohne Lienhart, Höfler Kyereh (alle verletzt). – Verwarnungen: 42. Tsunemoto (Foul). 60. Magnin (Reklamieren). 70. Grifo (Foul). 89. Treu (Foul).
Europa League: 1. Spieltag: Freiburg- Basel 2:1. Midtjylland – Sturm Graz 2:0. Paok Saloniki – Maccabi Tel Aviv 0:0. Betis Sevilla – Nottingham Forrest 2:2. Dinamo Zagreb – Fenerbahce Istanbul 3:1. Malmö – Ludogorets Rasgrad 1:2. Nizza – Roma 1:2. Roter Stern Belgrad – Celtic Glasgow 1:1. Sporting Braga – Feyenoord Rotterdam 1:0. Donnerstag: Go Ahead Eagles – Steaua Bukarest. Lille – Brann Bergen. Glasgow Rangers – Genk. Aston Villa – Bologna. Salzburg – Porto. Utrecht – Olympique Lyon. YB – Panathinaikos Athen. Ferencvaros Budapest – Viktoria Pilsen. Stuttgart – Celta Vigo.
Unwirtlich, mit Dauer-Nieselregen und kühlen zehn Grad hatte die Breisgau-Metropole ihre Gäste aus der Nordwestschweiz empfangen. Und ausserdem mit einem riesigen Polizeiaufgebot. Das Nachbarschaftsduell war als Hochrisikospiel klassifiziert worden, und dementsprechend war der personelle Aufwand, der angesichts der friedlichen Stimmung unter den 34’200 Zuschauern inklusive 2500 Baslern im Gästesektor überdimensioniert wirkte.
Während Mirko Salvi im Basler Tor den angeschlagenen Marwin Hitz ersetzte, hatte FCB-Trainer Ludovic Magnin eine Uberraschung mit Arlet Junior Zé parat. Der 19-jährige kam nach bislang zwei europäischen Kurzeinsätzen zu seinem ersten Startelfeinsatz und ersetzte Philip Otele. In der Innenverteidigung erhielten Adrian Barisic und Jonas Adjetey den Vorzug vor Nicolas Vouilloz.
Frühe Chance, dann fehlt der Mut
Eineinhalb Jahre nach dem Achtelfinal-Aus in der Europa League gegen West Ham United (1:5) startete Freiburg verhalten. Die erste Chance besass der FCB, als noch keine zwei Minuten verstrichen waren. Dominik Schmids Flanke fand den Kopf von Albian Ajeti und der seinen Meister in Freiburg-Goalie Noah Atubolu.

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Doch anstatt weiter mutig zu sein, so wie, es Magnin angekündigt hatte, zog sich der FCB in seinen blütenweissen und damit Uefa-konformen Trikots immer weiter zurück. Bald einmal hatten die Freiburger Übergewicht, ohne aber zu ganz klaren Chancen zu kommen.
Den Rückstand in der 31. Minute handelte sich der FCB in einer Phase ein, als er den Ball nicht mehr über mehrere Stationen behaupten konnte. Einem Ballverlust von Metinho, einem Pass des agilen Schweizer Nationalspielers Johan Manzambi und einer unglücklichen, zu kurzen Abwehr von Keigo Tsunemoto folgte ein präziser, flacher Abschluss von Patrick Osterhage von der Strafraumgrenze, gegen den Salvi keine Chance hatte.
Wie der erste Durchgang begonnen hatte, so endete er auch: mit einer Basler Möglichkeit respektive einer Doppelchance für Junior Zé und dem bis dahin unauffälligen Xherdan Shaqiri. Erst parierte der deutsche U21-Nationaltorhüter, dann blockte Torschütze Osterhage erfolgreich.
Zweites Gegentor in Unterzahl

Imago
Im zweiten Durchgang änderte sich der Charakter der von wenig aufregenden Szenen geprägten Partie nicht: Freiburg hatte mehr Ballbesitz und vor allem die deutlich bessere Quote an gewonnenen Zweikämpfen. Als sich Tsunemoto verletzte und Magnin mit einem Dreifach-Wechsel frischen Wind einwechseln wollte, kassierte der FCB den zweiten Gegentreffer. Über Tsunemotos Seite erreichte der Ball Maximilian Eggestein, dessen Kopfball Salvi im Nachgreifen erst hinter der Torlinie habhaft wurde, wie die Torlinientechnologie dem Unparteiischen signalisierte.
Oteles wunderbarer Schlenzer in der 84. Minute zum 1:2-Anschluss brachte die Hoffnung zurück ins Basler Spiel. Mehr aber auch nicht. Unter dem Strich besass der FCB nicht die Qualität, um Freiburg mehr abzuverlangen.
Weiter geht es für den FCB in der Europa League bereits Donnerstag kommender Woche, wenn er den VfB Stuttgart empfängt und damit einen weiteren Bundesligisten. Die Aufgabe wird kaum weniger anspruchsvoll werden.

Keystone