
Riesen Stimmung in der St. Jakobshalle trotz Schweizer Vierfach-Aus
Die St.Jakobshalle bebt, als Stefan Bellmont um 21 Uhr als grösste Schweizer Darts-Hoffnung zu «Lift u up» von Gotthard erstmals die Bühne in Basel betritt. Insgesamt vier Schweizer haben sich am Donnerstag aus über 70 Teilnehmern für das Turnier qualifiziert. Neben Bellmont sind auch Rocco Fulciniti, Denis Schnetzer und der junge Ansh Sood mit dabei.
Doch von Anfang an: Den Auftakt in den Schweizer Tag macht Rocco Fulciniti alias «La Bestia». Der 49-jährige Frauenfelder schnuppert in der Nachmittagssession erstmals PDC-Luft und kommt zu «Heimweh» von Plüsch auf die Bühne. Gegen die Nummer 24 der Welt, Ryan Joyce, hat der Zauntechniker dann aber trotz der lautstarken Unterstützung des Basler Publikums – vor allem bei Fulcinitis einziger 180 – keine Chance und verliert mit 0:6. «Ich war mega nervös. Mein ganzer Körper hat gezittert, weil die ganze Halle Stimmung für mich gemacht hat.Das war nicht förderlich für mein Spiel», analysiert Fulciniti, der dennoch stolz auf seine Leistung ist.

Bild: Jan Thoden
Schon am Nachmittag ist Bellmont in der St. Jakobshalle anzutreffen. Von der ersten Reihe aus verfolgt er die Partien und nimmt sich in den Pausen Zeit, um sich mit zahlreichen Darts-Fans abknipsen zu lassen.
Alle Schweizer müssen die Segel streichen
Die Abendsession startet gleich mit der nächsten Premiere: Der Basler Lokalmatador Schnetzer alias «Schnitzel», macht seinen ersten Walk On auf der PDC-Bühne zu Let’s Go von Arees. Gegen den Niederländer Chris Landman (Weltnummer 70) kann er gar drei Legs für sich entscheiden und wirft obendrauf noch eine 180, die ebenfalls mit tosendem Applaus gefeiert wird. Am Ende muss er sich jedoch mit 3:6 geschlagen geben. «Mein Ziel heute war, es einfach zu geniessen und wenigstens ein Leg zu gewinnen. Dass daraus drei geworden sind ist unglaublich», erklärt der 39-jährige technische Kaufmann mit einem Lächeln im Gesicht.

Bild: Jan Thoden
Als nächstes wird es besonders laut, denn der erst 22-jährige Kirchdorfer Sood läuft ein zu «Pump It» von Black Eyed Peas. Einen offiziellen Künstlernamen hat der Youngster noch nicht. Gegen den fünffachen Weltmeister Raymond van Barneveld (Weltnummer 34) bringt auch er die Halle zum toben mit sensationellen drei gewonnenen Legs und gleich zwei 180. Schlussendlich unterliegt aber auch er seinem niederländischen Kontrahenten mit 3:6. «Ich bin etwas enttäuscht von meiner Leistung aber ich kann sagen, dass ich mein Bestes gegeben habe», gibt sich der Medzinstudium-Anwärter sichtlich niedergeschlagen nach dem Spiel.

Bild: Jan Thoden
Als letztes folgt der Auftritt vom 36-jährigen Bellmont alias «Belli» gegen den Niederländer Jermaine Wattimena (Weltnummer 25). Von Beginn an findet der Chamer nicht gut ins Spiel und ist zu wenig effizient auf die Doppel. Und so ist das Match nach einer guten Viertelstunde bereits wieder vorbei – 1:6 der Endstand. «Ich habe noch nicht realisiert, was gerade passiert ist. Er war einfach immer etwas besser», so der Dartslokal-Betreiber. Trotzdem sei es ein gutes Gefühl gewesen, wieder mal ein Bühnen-Spiel machen zu können vor einem Publikum, das ihm stets den Rücken gestärkt habe.

Bild: Jan Thoden
Ergebnisse 1. Runde
Connor Scutt (ENG) – Callan Rydz (ENG) 1:6.
Niels Zonneveld (NED) – Dalibor Smolik (CZE) 6:3. Krzysztof Ratajski (POL) – Owen Bates (ENG) 6:0. Andrew Gilding (ENG) – Cor Dekker (NOR) 3:6.
Ryan Joyce (ENG) – Rocco Fulciniti (SUI) 6:0.
Luke Woodhouse (ENG) – Lukas Wenig (GER) 6:5. Ricardo Pietreczko (GER) – Oskar Lukasiak (SWE) 6:3. Mensur Suljovic (AUT) – Martin Lukeman (ENG) 6:2. Chris Landman (NED) – Denis Schnetzer (SUI) 6:3. Wessel Nijman (NED) – Ritchie Edhouse (ENG) 6:5. Raymond van Barneveld (NED) – Ansh Sood (SUI) 6:3. Richard Veenstra (NED) – Niko Springer (GER) 6:5. Jermaine Wattimena (NED) – Stefan Bellmont (SUI) 6:1.
Dirk van Duijvenboe (NED) – Jitse van der Wal (NED) 6:2.
Daryl Gurney (NIR) – William O’Connor (IRE) 6:1. Nathan Aspinall (ENG) – Andreas Jorgensen (DEN) 6:0.
Bemerkung: Die Gewinner von Freitag treffen am Samstag auf die Top 16, die in Runde eins noch ein Freilos hatten. Am Sonntag folgen Achtelfinal, Viertelfinal, Halbfinal und Final.