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Aargau schafft den Eigenmietwert ab: Keine einzige Nein-Gemeinde im ganzen Kanton

So einheitlich hatte das wohl niemand erwartet: In allen 197 Aargauer Gemeinden gab es ein Ja zur Abschaffung des Eigenmietwerts. An diversen Orten stimmten mehr als drei Viertel der Vorlage zu, am knappsten wurde es noch in Aarau mit einem Ja-Anteil von 53 Prozent.

«Es könnte knapp werden», hiess es aus Hauseigentümerkreisen. «Es ist schwierig, eine Prognose zu stellen», sagten Mietervertreter. Doch am Abstimmungssonntag zeigte sich: Es war eine klare Sache, die ganze Kantonskarte ist blau. Mit einem Ja-Anteil von 69 Prozent sprach sich der Aargau für die Abschaffung des Eigenmietwerts aus.

Damit folgte die Stimmbevölkerung der Empfehlung des Regierungsrats sowie den Ja-Parolen von SVP, FDP, EVP und EDU. Gegen die Abschaffung hatte sich im Aargau einzig die SP ausgesprochen, während Mitte, GLP und Grüne keine Parole fassten, sondern Stimmfreigabe beschlossen.

Gleich reihenweise gab es Ja-Resultate im Bereich der Dreiviertel-Mehrheit, am knappsten angenommen wurde die Vorlage in Aarau mit einer Zustimmung von 53 Prozent. Nur wenige weitere Gemeinden blieben unter einem Ja-Anteil von 60 Prozent: Baden, Kaiseraugst, Lenzburg, Rheinfelden und Windisch.

Mit der Abschaffung des Eigenmietwerts entgehen der öffentlichen Hand im Aargau künftig Steuereinnahmen von rund 100 Millionen Franken: 55 Millionen beim Kanton und 45 Millionen bei den Gemeinden. Sollte der Kanton auch weiterhin Umweltschutzmassnahmen bei Liegenschaften zum Abzug zulassen, würden die Ausfälle insgesamt 140 Millionen Franken betragen. Dieser Betrag beinhaltet den Ertragsanteil der direkten Bundessteuer, berechnet für ein Zinsniveau von 1,5 Prozent.