
86 Aussteller werden für einen Rothrister «Rekord-Märit» sorgen
Der Rothrister Märit schreibt ein weiteres Kapitel seiner Erfolgsgeschichte. Trotz erschwerter Umstände: Das gewohnte Marktareal steht dieses Jahr nicht zur Verfügung, zudem muss der Märit eine Woche früher als üblich durchgeführt werden. 86 Aussteller nehmen an der 34. Ausgabe des Märits teil – damit wird der bisherige Rekord von 68 Ausstellern richtiggehend pulverisiert.
«Ja, dieses Jahr müssen wir den Rothrister Märit erstmals in seiner Geschichte im ‹Exil› durchführen», sagt Karin Lienhard und lacht. Statt wie bisher auf dem Dörfliplatz – er steht wegen der Umbauarbeiten am altehrwürdigen Dörflischulhaus nicht zur Verfügung – wird das beliebte Markttreiben dieses Jahr auf dem Breiten-Areal durchgeführt. Womit sich der Ausdruck «Exil» von selbst relativiert. Gerade einmal 600 Meter liegen die beiden Areale voneinander entfernt.
So klein die Distanz auch sein mag – der Umzug hat dem Organisationskomitee unter dem Präsidium von Karin Lienhard einiges an Mehrarbeit beschert. Der übliche Termin – letzter Samstag im Oktober – fiel wegen einer Terminkollision ins Wasser. «Wir haben den Termin für unseren Märit eine Woche vorverlegen müssen, weil die Aufführungen der Theatergesellschaft Rothrist ab dem 24. Oktober im Breitensaal stattfinden», sagt die OK-Präsidentin. Sie sei der Theatergesellschaft aber dankbar, dass diese im Gegenzug ihr Probenwochenende eine Woche vorverlegt habe.
Zudem habe auch die Einteilung der Stände deutlich mehr an Aufwand verursacht und auch die Erarbeitung eines Verkehrskonzepts sei herausfordernd gewesen, gibt Lienhard zu verstehen. Um die Sicherheit von Ausstellenden und Besuchenden zu gewährleisten, gilt auf der Breitenstrasse ab der Eröffnung des Märits um 9 Uhr Einbahnverkehr vom Dorf in Richtung Spar-Einkaufsmarkt. «Noch sinnvoller wäre es natürlich, wenn Besucherinnen und Besucher gleich zu Fuss an den Märit kommen würden», meint Lienhard, denn Parkplätze stehen nur in beschränktem Ausmass zur Verfügung.

Bild: plu/Archiv Wiggertaler
Luxusproblem bleibt bestehen
Obwohl auf dem Breiten-Areal deutlich mehr Stände platziert werden können als auf dem Dörfliplatz, wurde das Organisationskomitee sein Luxusproblem auch dieses Jahr nicht los: Es mussten wiederum etliche Aussteller abgewiesen werden. «Wir waren bereits Ende August ausverkauft», bestätigt Lienhard – und dies, obwohl einige langjährige Aussteller von der Terminverschiebung überrascht wurden und dieses Jahr nicht dabeisein können. Mit 86 Ausstellern verzeichnet die 34. Ausgabe des Märits einen absoluten Allzeit-Rekord, die bisherige Rekordmarke von 68 Ausstellern vom letzten Jahr wurde richtiggehend pulverisiert.
Flanieren, verweilen, geniessen – so lautet das Motto am Samstag, 18. Oktober, wenn sich das Breiten-Areal ab 9 Uhr in eine wunderbare Welt voller herbstlicher Düfte und fröhlicher Farben verwandelt. Ein Fest der Sinne, das kulinarische Köstlichkeiten und regionales Kunsthandwerk vereint. Mit dem gewohnt vielfältigen Angebot. Der Einkauf am Märit beim lokalen Landwirt, Bäcker, Metzger, Imker und Bierbrauer macht den Wochenend-Einkauf für einmal überflüssig. An weiteren Ständen lockt ein breites Angebot an kunsthandwerklichen Produkten, das von Töpferwaren über Drechslerarbeiten, Strickwaren, Upcycling-Produkte, Dekoartikel, Gestecke, Schmuck und Spielzeuge bis hin zu selbstgemachten Sirupen, Seifen und Kerzen reicht. Auch wenn es noch etwas früh ist: Vielleicht lachen einen ja gerade am Rothrister Märit die ersten Weihnachtsgeschenke an.
Küchenfrei machen ist am Samstag nicht nur erlaubt, sondern fast schon obligatorisch. Zu gross(artig) ist das kulinarische Angebot, um den vielen Verlockungen widerstehen zu können.

Bild: Thomas Fürst
Vereine beteiligen sich in grosser Zahl
Die Inline-Hockeyaner führen wie gewohnt die Festwirtschaft – sie befindet sich im Gemeindesaal – und bieten neben Teigwaren auch Suppe mit Spatz an. Ein Klassiker sind die Raclette-Brote am Stand der FC-Altherren, bei der Metzgerei Koller gibt es Würste vom Grill, der Skiclub bietet Pommes frites und Hot Dogs an, der griechische Verein Makedonia Gyros, die Trachtengruppe Brot, Zopf und Kleingebäck, die Brauerei Brauhofer Fondue und Bier, der Dörfli-Beck lockt mit Süssigkeiten, der Turnverein mit Bubble-Waffeln, der Männerchor führt die Kaffeestube. Weitere Marktfahrer bieten Schnitzel- und Chnoblibrote, Crêpes, Alpkäse, Marroni, Magenbrot, Soft-Ice oder Churros an. Es ist fast unmöglich, kein kulinarisches Angebot zu finden, das einen «gluschtet».
Allein schon der Streifzug durch das kulinarische Angebot zeigt: Der Rothrister Märit ist bestens im Dorf verankert. Die Vereine beteiligen sich in der gewohnt grossen Zahl am Märit, auch die Schule zieht mit. «Sieben Schulklassen sind dieses Jahr mit einem Stand vertreten», sagt Lienhard, zwei weitere helfen beim Aufstellen und Abräumen der Stände mit. Die Zusammenarbeit mit Gemeinde und EW Rothrist sei wie jedes Jahr hervorragend, führt sie weiter aus, und auch das lokale Gewerbe stehe mit viel Engagement und grosszügigem Sponsoring hinter dem Märit. «Ohne diese grosszügige Unterstützung von allen Seiten, die alles andere als selbstverständlich ist, wäre die Durchführung des Anlasses gar nicht möglich», betont die OK-Präsidentin.
Das Gleiche gilt auch für die Tombola, bei der es tolle Preise zu gewinnen gibt. Die meisten Aussteller haben sich sehr spendabel gezeigt und gleich auch noch Naturalpreise oder Gutscheine für die Tombola gespendet. Als erster Preis gibt es wie immer ein Bike zu gewinnen, das von OK-Mitglied Daniel Hofer von Höfis Velo-Shop gesponsert wurde. Eine glückliche Gewinnerin oder ein glücklicher Gewinner wird sich über ein Top-Bike freuen dürfen, für das sie/er im Idealfall nicht mehr als ein einziges «Fränkli» in die Hand genommen hat.
Kinder-Flohmarkt ist ein Selbstläufer
Ein Selbstläufer, wenn es nicht gerade Bindfäden regnet, ist der Kinderflohmarkt, der dieses Jahr vor dem Pega durchgeführt wird. Kinderzimmer ausmisten ist also angesagt für jene Kids, die am Flohmarkt von Kindern für Kinder mitmachen wollen und auf Tüchern, Stühlen oder an improvisierten Ständen ihre nicht mehr benötigten Spielsachen und Spiele für ein kleines Entgelt zum Kauf anbieten wollen. Ein Recycling, das Sinn macht und erst noch etwas einbringt. Weitere beliebte Attraktionen wie Pony-Reiten, Salto-Trampolin oder das Kinderschminken runden das Angebot für die jüngsten Besucherinnen und Besucher des Märits ab.