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Japankäfer-Pufferzone: Das haben die Massnahmen gebracht

Bis Ende September galten in sechs Gemeinden im Bezirk Zofingen spezielle Vorgaben, um das Insekt zu bekämpfen. Nun ist die Flugzeit des Käfers vorbei und die Pufferzone konnte aufgehoben werden.

Sechs Gemeinden aus der Region Zofingen unterlagen ab Ende Juli strengen Schutzmassnahmen. Um die Verbreitung des Japankäfers zu verhindern – er gilt als besonders invasiv, weil er praktisch jede Pflanze frisst –, ​mussten in Aarburg, Oftringen, Rothrist, Strengelbach, Vordemwald und Murgenthal Massnahmen ergriffen werden. Dies, weil sich im Sommer in der Nähe der Autobahnraststätte Gunzgen Süd offenbar eine kleine Population von Japankäfern etabliert hatte.

Von den Schutzmassnahmen betroffen waren Gärtnereien, Landwirte, aber auch private Gartenbesitzer oder die Grünabfuhr. Die Gärtnerei Haller beispielsweise produzierte ihre Gräser unter insektensicheren Netzen (das ZT berichtete). Überraschend kamen die Vorgaben für Andreas Haller nicht, weil schon andere Fälle in der Schweiz bekannt waren. Die Baumschule sei regelmässig direkt vom Bundesamt für Landwirtschaft informiert worden. 

Bei der Gärtnerei Haller in Oftringen wurden alle Gräser ausschliesslich unter insektensicheren Netzen produziert.
Bild: zvg

Fachmann: «Es ist ein schwieriges Unterfangen»

Seit Ende September ist die Pufferzone aufgehoben. Während dieser Zeit musste niemand gebüsst werden, weil er die vorgegebenen Massnahmen nicht einhielt, berichtete kürzlich das SRF-Regionaljournal Aargau Solothurn. Die Verbote seien, soweit man das beurteilen könne, eingehalten worden, lässt sich Micha Wyss vom Pflanzenschutzdienst Solothurn im Beitrag zitieren. Wie gut die Massnahmen gewirkt hätten, könne man noch nicht sagen. «In anderen Kantonen sah man, dass die Populationen trotzdem weitergewachsen sind. Es ist ein schwieriges Unterfangen», so Wyss. Immerhin: Ausserhalb von der Pufferzone habe man keine Japankäfer gefunden. Das sei ein gutes Zeichen, es zeige, dass die Käfer nicht verschleppt worden seien, so Wyss. Jetzt gehe es darum, die Population zu zerstören. Gut geeignet dafür seien Nematoden; Fadenwürmer, die dem Japankäfer schaden.

Japankäfer legen ihre Eier in Grünflächen. Dort entwickeln sich dann die Larven. Nematoden befallen diese Larven und töten sie. Diese Bekämpfungsmassnahmen koordinieren die Kantone gemeinsam mit dem Bund, wie SRF berichtete. Für die breite Bevölkerung gibt es nun kaum noch Einschränkungen. Das Grüngut darf auch wieder aus der Pufferzone hinausgeführt werden. «Da der Japankäferflug durch ist, ist die Massnahme kein Problem mehr», sagt Wyss im SRF-Beitrag.

Unklar ist, wie es nächsten Sommer weitergeht. Denn es dürfte der eine oder andere Japankäfer im Boden überleben. Dann könnten wieder Sperr- und Pufferzonen eingerichtet werden.

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