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«Bei Atomenergie denke ich auch an Bomben»: Greenpeace stellt Atommüllfass in die Aarauer Altstadt

Während der Bundesrat wieder über neue Atomkraftwerke diskutiert, sammelt Greenpeace Unterschriften für eine Petition dagegen. Derzeit führt die Organisation eine aussergewöhnliche Aktion durch, die auch in Aarau für Aufmerksamkeit sorgt.

Vergangene Woche liess Bundesrat Albert Rösti im Zurzibiet im Schatten von Beznau und Leibstadt verlauten, dass man in Bern wieder über neue Kernkraftwerke diskutiert. Dafür finden Umweltaktivistinnen und -aktivisten von Greenpeace klare Worte: «Damit sabotiert der Bundesrat die Energiewende», teilen sie mit.

Um zu verhindern, dass man den Volksentscheid von 2017 kippt und in Zukunft wieder Atomkraftwerke baut, sammelt die Organisation derzeit Unterschriften für eine Petition – und sorgt mit einer aussergewöhnlichen Aktion für Aufmerksamkeit. Mit einem überdimensionalen Atommüllfass tourt Greenpeace durch die Schweiz. Am Samstag platzierten sie das 4,5 Meter hohe Ungetüm in der Aarauer Altstadt.

Gemeinsam mit der Bevölkerung und Kunstschaffenden wurde das begehbare Atommüllfass dekoriert. Mit Alphornklängen und Zeichnungen von traditionellen Scherenschnitten wollte Greenpeace zeigen: Atomkraft gehört nicht mehr in die heutige Zeit und passt nicht zu unserer Heimat.

«Atomkraft ist keine sichere Energie»

Diese Meinung teilten einige der Passantinnen und Passanten, wie eine Umfrage von Tele M1 zeigte. «Bei Atomenergie denke ich auch an Atombomben», oder «ich finde, wir sollten das Geld lieber in erneuerbare Energien investieren», hiess es auf der Strasse. Dem schloss sich Susanne Hochuli, ehemalige Grüne-Regierungsrätin und Stiftungsrätin von Greenpeace, an. «Atomkraft ist keine sichere Energie. Das sehen wir nun auch bei Gösgen, das bereits viel länger abgeschaltet ist, als geplant», sagte sie.

Ganz anders sieht das SVP-Nationalrat Benjamin Giezendanner, der am Unterschriftenstand mit einem Aktivisten diskutierte. «Ihr zeigt mir nicht, wie ihr im Winter Strom produzieren wollt. Mit acht Terawattstunden aus der Wasserkraft, die nur zwei Monate lang reichen?», lachte er. Zum Ausbau der Atomkraft sagt er: «Wir haben alte AKWs, die irgendwann ausser Betrieb gehen. Das ist die einzige Energieform, die günstigen und vor allem Co2-armen Strom liefert.»