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Nach Bericht des ETH-Experten: SVP lanciert eine Standesinitiative für Autobahnausbau im Aargau

Im Kanton wächst die Kritik an der geplanten Rückstufung des Projekts auf der A1 zwischen Aarau Ost und Birrfeld. Grossrat Stefan Giezendanner reicht an der nächsten Sitzung im Kantonsparlament einen Vorstoss im Namen der SVP-Fraktion ein. Er hofft auf weitere Mitstreiter.

Dass sich der geplante Sechsspur-Ausbau auf der A1 verzögert, war in den letzten Tagen das dominierende Thema im Kanton Aargau. Ulrich Weidmann, Verkehrsforscher und ETH-Professor, hat im Auftrag von Bundesrat Albert Rösti schweizweit Infrastrukturprojekte beurteilt. Sein Bericht sieht vor, die Erweiterung der Autobahn zwischen Aarau und dem Birrfeld auf die Zeit nach 2045 zu verschieben.

Das hat Transportunternehmer und SVP-Grossrat Stefan Giezendanner auf den Plan gerufen. An der Grossratssitzung vom 21. Oktober wird er im Namen der SVP-Fraktion, zu der auch die EDU-Mitglieder zählen, eine Standesinitiative zur Priorisierung des A1-Ausbaus einreichen. Damit soll der Kanton beim Bund Druck machen, das Ausbauprojekt auf dem Abschnitt zwischen Aarau Ost und Birrfeld mit hoher Priorität voranzutreiben und wieder in den kurzfristigen Realisierungshorizont 2030 aufzunehmen.

SVP hofft auf Unterstützung von FDP und Mitte

Giezendanner möchte den Vorstoss gerne als bürgerlichen Schulterschluss zur Unterstützung des Regierungsrats, der diesen Ausbau auch befürworte, einreichen, weil es sich um ein bekanntes Anliegen im Kanton handelt. Der 47-Jährige weibelt deshalb noch bei der FDP- und Mitte-Fraktion. Mit der parlamentarischen Stärkung will er dem Vorhaben zum Erfolg verhelfen.

Nach einer ersten Lagebeurteilung letzte Woche und der Einsichtnahme im Bericht ist Giezendanner zum Schluss gekommen, dass «der Kanton Aargau als Drehscheibe sowie als Verkehrs- und Energiekanton extrem benachteiligt wird mit der neuen Auslegeordnung». Die SVP-Fraktion warte schon länger auf den Ausbau der «Hauptschlagader», insbesondere zwischen Aarau und Baden. «Das hat mich dazu bewogen, nicht national, sondern kantonal unsere verfügbaren Instrumente einzusetzen», so Stefan Giezendanner. Mit dieser Massnahme will die SVP auch Carlo Degelo, Leiter der Abteilung Verkehr beim Kanton, bei der Verkehrsplanung den Rücken stärken.

Für die SVP-Fraktion steht fest, dass die A1 im Kanton Aargau extrem belastet ist und dies zu hohen Staukosten für Wirtschaft und Gesellschaft führt. «Wenn die A1 im Aargau nicht funktioniert, hat das gesamte Strassennetz ein sehr grosses Problem», sagt Giezendanner. Negative Auswirkungen auf andere Autobahnabschnitte und Ausweichverkehr seien die Folge. Der steigende Pendler- und Wirtschaftsverkehr könne mit punktuellen Massnahmen und kleinräumigen Optimierungen nicht aufgefangen werden.