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Verstappen dominiert in Austin vor Norris und Leclerc – WM-Kampf spitzt sich zu

Max Verstappen triumphiert in Austin und bringt neuen Schwung in den WM-Kampf der Formel 1. Neben der Strecke sorgt die FIA für Schlagzeilen: Kritiker sprechen nach dem Ausschluss von Gegenkandidaten bei der Präsidentenwahl vom «Ende der Demokratie» innerhalb der FIA.

Der fliegende Holländer schlägt wieder zu: Max Verstappen hat den Grossen Preis der USA in Austin mit einer eindrucksvollen Machtdemonstration gewonnen – und rückt im WM-Kampf immer näher an die McLaren-Piloten heran. Der Red-Bull-Pilot sicherte sich damit seinen vierten Sieg in Austin.

Schon am Start setzte Verstappen sich klar ab und kontrollierte das Geschehen von der Spitze. Lando Norris wurde nach einem zähen Kampf mit Ferrari-Pilot Charles Leclerc Zweiter. WM-Leader Oscar Piastri belegte einen enttäuschenden fünften Platz hinter Lewis Hamilton.

«Das war ein richtig gutes Wochenende», sagte Verstappen nach der Zieldurchfahrt über Funk. «Lasst uns diesen Schwung mitnehmen.» Sein Rückstand in der Fahrerwertung schrumpft weiter – nur noch 40 Punkte trennen ihn von Piastri. Zum Vergleich: Im August waren es noch 97. Auch teamintern wird es bei McLaren enger, denn Norris liegt nur noch 14 Punkte hinter dem Australier.

Dennoch: Verstappen kann den Titel nicht mehr aus eigener Kraft holen. Selbst bei Siegen in allen fünf verbleibenden Grands Prix plus den zwei Sprints würde er auf maximal 447 Punkte kommen – wenn Piastri in allen Rennen Zweiter wird, reicht es für den Australier mit 450 Zählern. So ist der Niederländer auf ein bisschen Glück angewiesen.

Kampf zwischen Max Verstappen im Red Bull und Lando Norris im McLaren.
Bild: Eric Gay

McLaren mit Schwierigkeiten

Das Wochenende verlief für McLaren holprig: Im Sprint am Samstag schieden beide Fahrer bereits in der ersten Kurve aus. Ohne relevante Renndaten gingen sie mit einem klaren Nachteil ins Hauptrennen. «Nicht hilfreich», kommentierte Teamchef Zak Brown nüchtern.

Am Sonntag startete Verstappen von der Pole und setzte sich sofort ab. Dahinter verlor Norris beim Start Position zwei an Leclerc und hing lange hinter dem Monegassen fest. Erst nach 21 Runden gelang das Überholmanöver – doch ein langsamer Boxenstopp kostete erneut die Platzierung und das Spiel begann von vorne. Erst kurz vor Schluss konnte sich der Brite den zweiten Platz sichern. Sein Teamkollege klagte früh über seine Reifen und fand nie den Anschluss an die Spitze.

Hülkenberg stark, Bortoleto chancenlos

Für das Sauber-Team gab es Grund zur Freude: Nico Hülkenberg fuhr als Achter erstmals seit Anfang Juli wieder in die Punkte und sicherte dem Schweizer Rennstall vier Punkte. Der Deutsche hatte bereits in der Sprint-Qualifikation mit einem 3. Platz überrascht. Im Rennen profitierte er von einer Kollision zwischen Antonelli im Mercedes und Sainz im Williams, hielt sich konstant in den Punkterängen und belohnte sich mit einem starken Ergebnis.

Weniger erfreulich lief es für seinen Teamkollegen Gabriel Bortoleto: Der Brasilianer beendete das Rennen auf Platz 19 – als Letzter, nachdem Alex Albon vorzeitig aussteigen musste.

Für Sauber war es erst das vierte Mal in 13 Jahren, dass ein Fahrer in Austin punkten konnte – zuletzt gelang es 2018 Marcus Ericsson, 2015 Felipe Massa und 2013 ebenfalls Nico Hülkenberg.

«Ende der Demokratie innerhalb der FIA»

Dieses Wochenende sorgte auch neben der Strecke saftig für Gesprächsstoff. Neben der Vertragsverlängerung vom Grossen Preis der USA in Austin bis 2034, gab die FIA am Freitag bekannt, dass die Westschweizerin Laura Villars nicht zur Wahl der FIA-Präsidentin antreten darf. Wie weitere Bewerber scheitert sie an den formalen Vorgaben, die Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem faktisch konkurrenzlos lassen. Kandidierende müssen eine Liste mit zehn Unterstützern einreichen, darunter sieben Vizepräsidenten aus allen sechs Motorsport-Regionen.

Er bleibt konkurrenzlos in der FIA-Präsidentschaftswahl: Amtsinhaber Mohammed Ben Sulayem
Bild: Luca Bruno

Weil für Südamerika nur Fabiana Ecclestone – Frau von Formel-1-Legende Bernie Ecclestone – kandidierte und sie Ben Sulayem unterstützt, konnten keine Gegenkandidaten eine gültige Liste einreichen. Der US-Amerikaner Tim Mayer kritisiert und spricht vom «Ende der Demokratie» innerhalb der FIA.