
«Ein Stück Geschichte neu entdecken» – die Aarburger Bevölkerung besichtigte den renovierten «Falken»
Hans-Ulrich Schär hiess im umsichtig renovierten «Falken», zahlreiche Aarburgerinnen und Aarburger willkommen. «Nach intensiver Sanierung dürfen wir das Haus, das für unsere Stadt weit mehr ist als nur eine Adresse an der Bahnhofstrasse, wieder in seiner ganzen Schönheit erleben – und gemeinsam ein Stück Aarburger Geschichte neu entdecken», sagte der Stadtpräsident in seiner Ansprache.
In der Folge blickte Schär kurz in die Geschichte des Hauses zurück: Der «Falken» wurde 1843 errichtet, in einer Zeit des Aufbruchs, kurz nach dem verheerenden Stadtbrand von 1840, der Kirche und zahlreiche Wohnhäuser zerstörte. Darunter auch den «alten» «Falken» mitten im Städtli. Das Tavernenrecht wurde auf den «neuen» «Falken» in der Vorstadt übertragen. «Damit stand der <Falken> von Beginn an für Gastlichkeit und Wiederaufbaugeist», führte Schär weiter aus. Nach einer Zeit des schleichenden Verfalls wurde der umbenannte «Falken» in jüngerer Zeit zum Renditeobjekt mit zweifelhafter Nutzung umfunktioniert. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zurück zu einer substanziellen Nutzung sei 2019 der Erwerb der Liegenschaft durch die Stadt gewesen. Dank dem von der Einwohnergemeindeversammlung bewilligten Kredit von 2,795 Mio. Franken konnte sie fachgerecht renoviert werden.
Den Aufwand wert: Der «Falken» stiftet Identität
«Warum all dieser Aufwand?», fragte Hans-Ulrich Schär rhetorisch – und reichte die Antwort postwendend nach. «Weil der <Falken> Identität stiftet.» Häuser wie dieses seien der Gedächtnisspeicher einer Stadt. «Und jedes Mal, wenn wir sie sorgfältig renovieren, entscheiden wir uns bewusst dafür, Geschichte erlebbar zu halten – und sie zukunftsfähig zu machen.» Abschliessend dankte der Stadtpräsident allen, die zum gelungenen Werk beigetragen haben: Planenden, Handwerkerinnen und Handwerkern, Verwaltung und Stadtratskollegen und nicht zuletzt den Einwohnerinnen und Einwohnern, die mit der Bewilligung des Sanierungskredits diesen Weg mitgetragen hätten. Und wünschte allen Anwesenden eine spannende Besichtigung mit den Worten: «Der <Falken> war immer ein Ort der Begegnung. Lassen wir ihn das auch in Zukunft sein».

Bild: Thomas Fürst
Eine herausfordernde Sanierung
Bevor es soweit war, blickte Architekt Lukas Epprecht auf die Sanierung zurück. Eine äusserst herausfordernde Sanierung, wie er betonte. Aufgrund der vielen Umbauten in der Vergangenheit sei es auch in Zusammenarbeit mit einem Ingenieur nicht möglich gewesen, genaue Aufschlüsse über die Statik des Hauses zu erhalten. So habe sich die Gemeinde für einen komplett neuen Einbau entschieden, während Fassaden und Dach erhalten blieben. Epprecht zeigte sich besonders dankbar, dass der Umbau trotz der grossen Herausforderungen und der engen Platzverhältnisse unfallfrei ausgeführt werden konnte.
Fast ausschliesslich positive Rückmeldungen
Insgesamt begaben sich rund 250 Besucherinnen und Besucher auf den Rundgang durch die sanierten Räume. Während der 160 Quadratmeter grosse Mehrzweckraum mit Küche im Erdgeschoss vielseitig genutzt und auch gemietet werden kann, sind im Obergeschoss vier Wohnungen eingebaut, die vermietet werden. Das Interesse an den Wohnungen sei sehr gross, teilte Stadtrat Christian Schwizgebel im Anschluss an den Tag der offenen Tür mit. Er gehe davon aus, dass alle Wohnungen vermietet werden können.