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Wiliberg ist neu ein «Aargauer Rebbaudorf»

Die kleinste Gemeinde des Kantons Aargau setzt ein Zeichen für ihre weinbauliche Tradition: Neu sind die Strassentafeln mit «Aargauer Rebbaudorf» ergänzt. Gemeinsam mit der Winzerfamilie Müller und einem Glas Wyliberger Wein weihte der Gemeinderat die neuen Tafeln ein.

Mit rund 170 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Wiliberg die kleinste Gemeinde des Kantons Aargau – und dennoch tief im Weinbau verwurzelt. Bereits 1811 wurde der Rebbau in Wiliberg erstmals urkundlich erwähnt. Diese historische Verbindung spiegelt sich auch im Gemeindewappen wider: Eine blaue Traube an grüner Rebe symbolisiert den Weinbau ebenso wie die beiden früher prägenden Dorffamilien Müller und Lässer – letztere stand gar namensgebend für den Begriff «Weinleser».

Neuer Glanz für die alte Wein-Kultur

Seit 2017 werden in Wiliberg wieder aktiv Reben angebaut. Die Familie Müller aus Staffelbach bewirtschaftet oberhalb der Tannholzstrasse einen 70 Aren grossen, bis zu 50 Prozent steilen Südhang auf knapp 600 Metern über Meer. Damit ist der Weinberg, der heuer rund 4000 Kilo Weintrauben abwarf, der wohl höchstgelegene Rebberg im Kanton. Die Anlage mit zehn Terrassen ist nicht nur landschaftlich eindrucksvoll, sondern steht auch für umweltfreundliche Bewirtschaftung: Die Winzerfamilie setzt ausschliesslich auf pilzwiderstandsfähige (PIWI) Rebsorten und betreibt biologischen Weinbau.

Im «Wyliberg»-Rebberg wachsen die weissen Sorten Solaris und Souvignier gris sowie die rote Sorte Divico. Diese modernen, robusten Reben ermöglichen einen minimalen Pflanzenschutz und liefern zugleich aromatische, charaktervolle Weine. Die Familie Müller pflegt ihren Rebberg mit grosser Hingabe – trotz Herausforderungen wie Hagel, Frost und Trockenheit in den Anfangsjahren. Heute tragen die Reben verlässlich Früchte, und der «Wyliberger Wein» hat sich zu einem geschätzten regionalen Produkt entwickelt.

Symbol für eine regionale Produktion

«Mit der neuen Beschilderung will der Gemeinderat Wiliberg die historische Bedeutung des Weinbaus würdigen und das Engagement der Winzerfamilie Müller sichtbar machen», sagt der Gemeinderat und künftige Gemeindeammann Kilian Meier-Voser bei der Einweihung. «Diese Geste der Gemeinde Wiliberg schätzen wir sehr», sagt Winzerin Margreth Müller, die auf ein gutes Weinjahr zurückblickt.

Der Begriff «Aargauer Rebbaudorf» ist zwar keine offizielle, jährlich verliehene Auszeichnung – anders als das «Aargauer Rebbaudorf des Jahres», das durch den Kanton Aargau und den Weinbauverband vergeben wird –, doch er steht sinnbildlich für die lebendige Rebkultur und die Leidenschaft, mit der in Wiliberg die Weintradition fortgeführt wird. (ran)

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