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Beim Tierarzt fielen der Hündin Zähne aus: Staatsanwaltschaft verurteilt Paar wegen Tierquälerei

Verkrustetes Ekzem, eingewachsenes Halsband, entzündetes Zahnfleisch: Der Veterinärdienst stiess bei einer Kontrolle auf eine verwahrloste Katze und Hündin. Nun wurden die beiden Halter verurteilt.

Als die Kontrolleure des Veterinärdienstes im Dezember 2024 die Wohnung dieses Blocks in Suhr betraten, schlug ihnen eine Urinwolke entgegen. Eine Hündin und eine Katze hielten sich nur im Flur der Wohnung auf. Ihr Zustand: jämmerlich.

Die Katze hatte mehrere kahle Stellen am Rücken, die Haut war gerötet und schuppig, ein Ekzem war verkrustet. Medizinischer Befund: Atopische Dermitis. Noch schlimmer ging es der Hündin: Ihr Fell war verfärbt und verfilzt, die Krallen zu lang, ein Ohr durch einen Pfropfen verstopft, das Zahnfleisch entzündet, mehrere Zähne wacklig. Später, als der Tierarzt die Hündin untersuchte, fielen ihr gar mehrere Zähne aus. Der Arzt musste ein eingewachsenes Hundehalsband unter Narkose entfernen.

Das passierte nicht etwa beim Tierarztbesuch, zu dem der Veterinärdienst die beiden Tierhalter verpflichtete. Die auferlegte Frist von zehn Tagen liessen die 43-jährige Portugiesin und der 45-jährige Bangladescher verstreichen.

Die Staatsanwaltschaft hat das Paar deshalb wegen mehrfacher Tierquälerei verurteilt. Sie hätten in Kauf genommen, dass ihre Hündin Schmerzen und Verletzungen erleide, schreibt die Behörde in einem kürzlich rechtskräftig gewordenen Strafbefehl. Nun müssen die beiden insgesamt 3400 Franken Busse und Strafbefehlsgebühren bezahlen.