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Fünf Prozentpunkte mehr: Kölliken plant für 2026 mit einer Steuererhöhung

Das Budget der Einwohnergemeinde Kölliken weist bei einem Umsatz von über 24 Millionen Franken einen Verlust von 838’385 Franken aus. Das Budget basiert neu auf einem Steuerfuss von 119 Prozent. Bislang lag dieser bei 114 Prozent.

Ohne die geplante Steuerfusserhöhung sowie die 2026 anstehende Folgebewertung des Finanzvermögens würde das Budget 2026 einen Verlust von knapp 2 Millionen Franken ausweisen. Bei der Folgebewertung des Finanzvermögens handelt es sich um eine buchhalterische Vorschrift, wonach die Bilanzwerte des Finanzvermögens am Anfang einer neuen Amtsperiode überprüft und aktualisiert werden müssen. Da die Landpreise seit der letzten Bewertung im Jahr 2022 gestiegen sind, ist aktuell davon auszugehen, dass die Bilanzwerte der Grundstücke um schätzungsweise 627’100 Franken erhöht werden müssen. Dies führt zu ­einem entsprechend besseren Rechnungsergebnis, hat aber keinen Einfluss auf die effektive Liquidität der Gemeinde.

Bereits seit einigen Jahren hat der Gemeinderat verschiedentlich auf eine anstehende Erhöhung des Steuerfusses hingewiesen. Nachdem die Rechnung 2024 noch mit einem vergleichsweise tiefen Verlust abgeschlossen werden konnte, ist für das Jahr 2025 nach aktueller Hochrechnung bereits mit einem deutlich höheren Verlust zu rechnen. Hinzu kommen die laufenden und geplanten Investitionsprojekte, welche die liquiden Mittel stark reduzieren und die Neuaufnahme von Darlehen erfordern. Die Mehrbelastung durch den Zins- und Abschreibungsaufwand wird in den nächsten Jahren noch deutlich zunehmen. Ebenfalls ist weiterhin eine stetige Kostensteigerung in diversen nicht direkt beeinflussbaren Bereichen (Restkosten Pflegefinanzierung, Restkosten Sonderschulen und Heime, Lehrerlöhne etc.) zu beobachten. Diese bereits bekannten Mehrausgaben können nicht mehr mit dem natürlichen Wachstum der Steuereinnahmen gedeckt werden, weshalb nun eine Erhöhung des Steuerfusses zwingend notwendig ist. Der Gemeinderat hat sich mit der geplanten Erhöhung um 5 Prozentpunkte bewusst für einen Wert entschieden, welcher die Mehrausgaben nicht vollumfänglich abdecken wird, aber trotzdem dazu beitragen soll, die Neuverschuldung abzuschwächen.

Informationsanlass

Am Donnerstag, 13. November, 19.30 Uhr, findet in der Aula an der Berggasse 2 ein Informationsanlass zum beantragten Verpflichtungskredit Umgestaltung Umgebung Gemeindehaus inkl. Sanierung alter Pavillon und zum Budget 2026 mit einem Steuerfuss von 119 Prozent statt.

Die steuerfinanzierten Investitionen fallen mit rund 15 Millionen Franken deutlich höher aus als in den Vorjahren. Davon betreffen rund 13,2 Millionen den Bereich Bildung, wobei die grössten Ausgaben den Neubau des Oberstufenschulhauses sowie die Sanierung und Erweiterung der Doppelturnhalle betreffen.

Per Ende 2024 wies die Gemeinde Kölliken noch ein Nettovermögen von rund 1885 Franken pro Einwohner aus. Aufgrund der voraussichtlichen Verluste sowie des grossen Investitionsvolumens wird das Nettovermögen vollständig aufgebraucht und per Ende 2026 eine Nettoschuld von schätzungsweise 3083  Franken pro Einwohner ausgewiesen.

Die Selbstfinanzierung der Investitionen ist zu tief, weshalb auch die Neuaufnahme von Darlehen notwendig sein wird. Die tiefe Selbstfinanzierung hängt mit der unter dem Kantonsdurchschnitt liegenden Steuerkraft pro Einwohner zusammen. Gemildert wird diese Situation durch den Finanzausgleich, der für das Jahr 2026 mit 1’579’000 Franken (Vorjahr 1’227’000 Franken) ermittelt wurde.

Der Gemeinderat hat das Budget 2026 mit der Finanzkommission vorbesprochen. Sowohl das Budget als auch die Steuerfusserhöhung werden durch die Finanzkommission unterstützt.

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