
«Wir wollen, dass die Schweiz erfolgreich bleibt»: In den Zoll-Verhandlungen mit Trump zeichnet sich eine Lösung ab
Das Gerücht scheint zu stimmen: Im Zollstreit zwischen der Schweiz und den USA zeichnet sich eine Lösung ab. Der amerikanische Präsident Donald Trump bestätigte am Montag im Weissen Haus in Washington die Grundzüge eines Berichts der Nachrichtenagentur «Bloomberg».
«Wir arbeiten an einem Deal, um die Strafzölle ein bisschen zu senken», sagte Trump auf die entsprechende eines «Bloomberg»-Journalisten. «Wir wollen, dass die Schweiz erfolgreich bleibt», sagte der amerikanische Präsident weiter, der unser Land einmal mehr «wunderbar» nannte und einen «guten Verbündeten».
Über die Höhe des neuen Strafzolls allerdings gab Trump keine Auskunft. Er habe da noch keine Entscheidung getroffen, sagte der Präsident. «Bloomberg» hatte zuvor berichtet, dass der Strafzoll auf Gütern aus der Schweiz von 39 auf 15 Prozent gesenkt werden solle. Dieser Zollsatz würde demjenigen für Waren aus der EU entsprechen und wäre ein wichtiger Schritt für Schweizer Unternehmen, die seit August unter den hohen Abgaben leiden.
Sofern das Abkommen zustande kommt, wäre es das Resultat intensiver diplomatischer Bemühungen und direkter Gespräche zwischen Schweizer Wirtschaftsvertretern und den USA. Eine Delegation um Diplomatin Helene Budliger Artieda hatte in den letzten Wochen mehrfach in Washington verhandelt. Laut «Bloomberg» habe die «Angelegenheit letzte Woche Schwung bekommen, als eine Gruppe Schweizer Milliardäre und Manager Donald Trump im Oval Office trafen».
Die anonyme Quelle der Nachrichtenagentur geht davon aus, dass eine Einigung innerhalb der nächsten zwei Wochen möglich sei. Eine offizielle Stellungnahme aus Bern steht jedoch aus.
US-Präsident witzelt mit Reporter über Rolex
Trump wiederum schien im Weissen Haus sichtlich amüsiert zu sein, dass sich ein «Bloomberg»-Reporter derart für unser Land interessiert und gleich mehrere Fragen zum bilateralen Zollstreit stellte. «Haben Sie etwas mit der Schweiz zu tun», fragte der Präsident zurück, zum Gaudi seiner Entourage.
Dann sagte Trump zu seinen Beratern: Der Reporter wolle «eine schöne Uhr kaufen. Er will eine schöne Rolex kaufen.» Der Chef der Uhrenfirma, Jean-Frédéric Dufour, war vorige Woche Teil der inoffiziellen Schweizer Delegation. Angeblich wurde Trump, ein Freund teurer Uhren, während des Treffens auch eine Rolex als Geschenk überreicht.
Der Reporter selbst kommentierte die Präsidenten-Sprüche im Oval Office nicht. Nach dem Briefing schrieb er aber auf dem Internet-Dienst: «Okay, zurück zum Rolex-Shopping.» Es war wohl auch als Witz gemeint. (phh/rr)




