Am Freitagabend begegneten sich der FC Aarau und der Grasshoppers Club Zürich im Brügglifeld. Ein Aufstieg der Aarauer war utopisch nach dem unterirdischen Auswärtsspiel wenige Tage zuvor, der Ligaerhalt für GC praktisch gesichert, die Stimmung im Stadion entsprechend entspannter als auch schon. Und doch: Es gab Verletzte. Mindestens einer auf der Tribüne, der einen leeren Bierkarton ins Gesicht bekam und stark blutete, das berichtete die AZ bereits im Liveblog. Nun stellt sich aber heraus: Es kam noch schlimmer. Allerdings nicht im Stadion.

Die Polizei bestätigt auf Anfrage eine Information, wonach gegen Ende des Spiels ein Mann schwer verletzt wurde. Wie die Kantonspolizei in einer Mitteilung schreibt, sei die Meldung über einen verletzten Fussgänger in der Hinteren Vorstadt eingegangen. Die Polizei fand den 33-Jährigen mit sichtbaren Gesichtsverletzungen auf, eine Ambulanz brachte ihn ins Spital.

«Gemäss ersten Erkenntnissen war der Mann in einer Personengruppe durch die genannte Gasse unterwegs, als er unvermittelt von einem Unbekannten mehrfach ins Gesicht geschlagen wurde», teilt die Polizei mit. «Hinweise deuten darauf hin, dass es sich beim Täter mutmasslich um einen Fan des Grasshopper Club Zürich handeln könnte.» Auf Anfrage ergänzt der Mediensprecher der Kapo, dass das Opfer aufgrund seiner Kleidung als FC-Aarau-Fan erkennbar war.

Die Kantonspolizei Aargau hat die Ermittlungen aufgenommen. Personen, die Angaben zum Vorfall oder zum Täter machen können, werden gebeten, sich mit dem Stützpunkt Lenzburg in Verbindung zu setzen (Tel. 062 886 01 17 oderstuetzpunkt.lenzburg@kapo.ag.ch).

Manche GC-Fans haben sich auch anderweitig daneben benommen. Am Bahnhof wollten sie zuerst nicht in den Extrazug einsteigen, der bereit stand. Ein Grüppchen GC-Fans stürmte ausserdem kurz vor Mitternacht wieder aus dem Bahnhof heraus und in die Bleichemattstrasse hinein, wo sie aber von Polizistinnen und Polizisten in Vollmontur aufgehalten wurden. Einige der Fussballanhänger waren dabei vermummt.

Weil es lange dauerte, bis der Extrazug abfahren konnte, wurden einige Aarau-Fans und Passanten an der Bleichemattstrasse und in der Bahnhofunterführung aufgehalten. Sie durften nicht weiter.