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Psychiatrische Dienste Aargau: Ausbau dank unfreiwilligem Umzug

Nachdem die PDAG das Aarauer Binzenhof-Quartier verlassen musste, hat sie einen neuen Standort gefunden. Und ist offenbar glücklich geworden.

Das Tageszentrum für Erwachsene der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie ist seit Anfang Woche an der Küttigerstrasse anzutreffen. Der Umzug in den Scheibenschachen war nicht etwa freiwillig.

Vor nicht allzu langer Zeit war das von den Psychiatrische Dienste Aargau AG (PDAG) betriebene Zentrum am Landhausweg im Binzenhof-Quartier anzutreffen. Die dortige Liegenschaft wurde den PDAG nach einem Eigentümerwechsel aber gekündigt, dies schon im vergangenen Jahr. Weil der Kanton die Kündigung aber angefochten hat, konnte der Umzug hinausgezögert werden – zum Leid des neuen Eigentümers, der aus dem Haus eigentlich Business-Apartments machen wollte.

Er hat inzwischen eine andere Lösung gefunden: In wenigen Wochen eröffnet der Kantonale Sozialdienst eine Unterkunft für unbegleitete minderjährige Asylsuchende, am kommenden Samstag findet übrigens ab 10 Uhr ein Tag der offenen Tür statt.

Autismus-Abklärungen nehmen zu

Schon im Januar hiess es, die PDAG würden an die Küttigerstrasse – wo sich bereits das Ambulatorium für Kinder und Jugendliche Aarau befindet – ziehen und sich sogar selber über den Umzug freuen. Das bestätigt sich nun in der Mitteilung, welche die Dienste am Montagabend verschickt haben. Darin heisst es, die PDAG würden ihr Angebot in Aarau bündeln und ausbauen. Neben dem Tageszentrum für Erwachsene der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (KPP) ist nun auch die Interdisziplinäre Autismusberatungsstelle IAS der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie (KJP) am neuen Standort anzutreffen.

Darüber freut sich Angelo Bernardon, Klinikleiter und Chefarzt der KJP in der Mitteilung: «Dadurch, dass wir nun mehr Räume zur Verfügung haben, konnten wir auch weitere Mitarbeitende einstellen.» Damit reagiert die PDAG auf die steigende Nachfrage an Terminen für Autismus-Abklärungen, und das wirkt sich auf das Angebot aus. Bernardon: «Wir können mehr Termine anbieten, was die Wartezeiten verkürzt, und so betroffenen Kindern und Jugendlichen und deren Familien schneller helfen.»

Das Tageszentrum sei auch aufgrund seiner niederschwelligen Art ein wichtiges Angebot der PDAG, erklärt Marc Walter, Leiter und Chefarzt der KPP: «Überall dort, wo an den Schnittstellen zwischen ambulanten, tagesklinischen und stationären Angeboten Lücken entstehen, sind die Tageszentren ein Auffangnetz. In unserem Tageszentrum lernen die Patientinnen und Patienten, ihrem Leben eine Struktur zu geben, ihre Alltagsfertigkeiten zu stärken und einen angemessenen Umgang mit psychischen Beschwerden zu finden.»